25 Jahre – …verdammt wir lieben ihn immer noch!

25 Jahre – …verdammt wir lieben ihn immer noch! © Olaf Heine
Maria Landwehr

Seit 1971 gab es kein Lied, welches länger ohne Unterbrechung 16 Wochen in den Charts für Furore sorgte. 1990 machte der aus Korbach stammende Sänger Matthias Reim mit der wilden blonden Mähne im rockigen Outfit mit seinem ersten Hit „Verdammt ich lieb dich“ auf sich aufmerksam.

Ein musikalischer Orkan durchspülte unsere Ohrmuscheln und teilte die Nation in diejenigen, die Suchtpotential nach diesem Song entwickelten und jene, die beim Erklingen der ersten Takte das Weite auf der Tanzfläche suchten.

„Eines Tages hatte ich einen Song geschrieben, den ich für besonders gelungen hielt. Er hieß: 'Verdammt, ich lieb Dich' .Aber –niemand wollte ihn haben. Allein diese Wortkombination von 'Verdammt' mit 'ich lieb Dich' erschien doch völlig abwegig. 'Mein Schatz, ich lieb Dich' wäre ok gewesen oder 'Liebling, ich lieb Dich'…aber 'Verdammt'?", so der Künstler, als er auf der Suche nach einer geeigneten Plattenfirma bzw. einem Sängerfür diesen Song war, der bereit war dieses Lied aufzunehmen.

2,5 Mio mal verkauft - "Verdammt ich lieb dich" von Matthias Reim

Allen Unkenrufe zum Trotz bleibt der Erfolg nach 25 Jahre bestehen. Schließlich sprechen 2 1/2 Millionen verkaufte Exemplare des Albums eine eindeutige Sprache. Aber warum fasziniert die Menschen seit mehr als einer Generation dieses Lied? Es sind die Widersprüchlichkeiten, die in diesem Song stecken. Antrieb und Motivation des Sängers war der Frust, den Reim zum kongenialen Hitproduzenten werden ließ. Eine lange Zeit der Desorientierung im beruflichen Bereich, in der er aus seinem Anglistik- und Germanistik-Studium ausstieg und in eine unsichere Zukunft ging und noch lange nicht seine musikalische Laufbahn in Sicht war, umgab Matthias Reim, der sich damals selbst noch nicht als Künstler wahrnahm. Nach einigen musikalischen Unternehmungen und der Aussage eines Label-Mitarbeiters, die beinhaltete, dass “Schlagerkacke“ mit schnulzigen Texten einfach nicht das sei, was die Menschen hören wollen,…" entstand sein Erfolgshit aus einem „Augenblick-Impuls" heraus.

Wen wundert es, dass Reim der Schlagerwelt ein einfaches „Verdammt“ hinausrief und es zu Papier brachte und seinem Zweifel an Schlagertexten und dem Musikbusiness Luft machte.

Schnell war das Lied getextet und das erste Demo eingesungen, doch nun die Frage, wer sollte es singen? Musikgrößen wie Jürgen Drews und Bernhard Brink standen zur Auswahl. Doch letztendlich konnte nur Reim selbst diesen Song ausfüllen. Entgegen aller optischen Schlagerklischees trat er mit blonder Wuschelmähne, Lederhosen und rauchiger Rockröhre in Wim Thoelke's „Der große Preis“ auf. Danach folgte ein Auftritt in der ZDF-Hitparade bei Kultmoderator Dieter-Thomas Heck, in der er den Song live und vor einem breiten Fernsehpublikum präsentierte.

Der Rest ist Geschichte. Die „geilste Nummer aller Zeiten“ geht noch lange nicht in Rente; und wir gratulieren Matthias Reim zu seinem 25-jährigen Jubiläum: „Matthias, verdammt, sing es noch mal!“

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