Ein Stück moderner Popkultur von Jürgen Drews

Ein Stück moderner Popkultur von Jürgen Drews © Electrola
Maria Landwehr

Jürgen Drews gilt als Urgestein der deutschen Popmusik. Wie nur wenige prägt die Ikone schon über Jahrzehnte das Pop- und Schlagergenre. Die Erfolgsgeschichte des deutschsprachigen Schlagers ist mit der Karriere des Sängers, Komponisten und Produzenten Jürgen Drews eng verbunden.

 

In wenigen Wochen (genau am 2. April) wird der gutaussehende Kultstar unglaubliche 70 Jahre alt. Dabei ist er nicht nur im Herzen jung geblieben, auch äußerlich sind dem agilen Sänger mindestens zwei Dekaden nicht anzusehen. Dennoch steht Jürgen Drews zu seinem runden Geburtstag und macht das schönste Geschenk seinen Fans:

„Es war alles am besten“ wird am 27. März 2015 veröffentlicht

„Es war alles am besten“ ist ein Stück aktuelle Popkultur; eine klare Ansage aus dem Hier und Jetzt. Nie zuvor war ein Album von Jürgen Drews so modern, so groovig, so tanzbar, so partytauglich. Zwölf fantastische Songs lang demonstriert der charismatische Sänger, wie Pop und Schlager 2015 funktionieren. Statt einer lieb- und belanglosen Best Of-Kopplung, wie es bei Jubilaren das gängige Schema F ist, begeistert Jürgen Drews mitausschließlich neuem Material. Ohne Zweifel hat sich der Vollblutmusiker ein Stück weit neu erfunden, und trotzdem steht jeder Ton unverkennbar für den Hitlieferanten, den wir mit Kultklassikern wie „Ein Bett im Kornfeld“, „Wenn die Wunderkerzen brennen“ und „Ich bau dir ein Schloss“ schätzen und lieben gelernt haben.

Weil der heutige Kultstar nie aufhört, sich künstlerisch weiterzuentwickeln, ist auch das Album „Es war alles am besten“ ein großer Wurf. Wie ein roter Faden ziehen sich Energie, Herzblut und gute Laune durch die durchweg eingängigen Songs. Sie leben von einem hohen Wiedererkennungswert wie die neue Single „Wie im Himmel so auf Erden“, das fröhliche „Hab ich dich nicht schon mal gesehn“ oder das leichtfüßige „Das ist der Moment“, das davon handelt, dass man sich immer verlieben kann, selbst wenn man es nicht mehr für möglich hält. Das mitreißende „Der schwerste Tag war gestern“ kommt direkt vom Dancefloor und lädt zum Ausstieg aus dem Hamsterrad, „Abenteuer“ erzählt von einer ganz besonderen Nacht. „Millionen Meilen“, „Ich greif mir ein Stück vom Himmel“ und „Lied für meine Nacht“ lassen selbst Tanzmuffeln die Füße wippen. Obwohl musikalisch der Blick klar nach vorn gerichtet ist, nimmt sich der umtriebige Künstler in Songs wie dem Titelstück „Es war alles am besten“ oder „Ich will es immer noch wissen“ den Moment, 70 Lebensjahre Revue passieren zu lassen.

Jürgen Drews - ein Phänomen, eine Institution

Schon als Schüler tingelt Jürgen mit seinen Bands „Schnirpel“ und „Monkeys“ durch die Liveläden in und um Kiel, mit 15 Jahren wird er zum „besten Banjo-Spieler Schleswig-Holsteins“ auserkoren. Schließlich geht es Schlag auf Schlag: Der ehemalige Medizinstudent gründet 1967 die Rockband „DieAnderen“ und veröffentlicht unter der Ägide des Produzenten Georgio Moroder zwei Alben, spielt in Fernseh- und Kinofilmen (z.B. an der Seite von Mario Adorf) und gehört in der ersten Hälfte der Siebziger zum festen Line Up der Les Humphries Singers, die mit Evergreens wie „Mexico“ oder „Mama Loo“ europaweit die Charts anführen und über 50 Millionen Tonträger verkaufen.

Zeitgleich schraubt Jürgen Drews an einer Sololaufbahn. „Osaka“ ist seine allererste Single im Alleingang und erscheint 1970, zwei Jahre später entert er mit „Dieser Tag hat so vieles verändert“ erstmals die Top50 der Single-Charts. Mit dem vorläufigen Ende der Singers konzentriert sich Jürgen Drews auf seine Solokarriere, 1976 gelingt ihm sein erster Nr.1-Hit, mehr noch, „Ein Bett im Kornfeld“ zählt bis heute zu den bekanntesten Schlagern Deutschlands überhaupt. Weitere Hits wie „Barfuss durch den Sommer“ folgen, doch der Mann muss immer wieder neue Dinge ausprobieren. Er geht in die USA, landet in den dortigen Billboardcharts einen Achtungserfolg, moderiert im Südwestfunk die Schlagerparade und zeigt Mitte der Neunziger an der Seite von Stefan Raab mit der hippen Neuauflage des „Kornfelds“, dass er Spaß versteht. 1999 ernennt ihn schließlich Thomas Gottschalk in einer „Wetten dass...“-Sendung zum „König von Mallorca“ als Reminiszenz für seine Auftritte auf dem Ballermann.

Ob Schlagermove in Hamburg, die Olé-Stadionshows (für die er auch die offizielle Hymne beisteuert, übrigens in einer neuen Version als Bonus auf dem aktuellen Album enthalten), die ungezählten TV-Auftritte oder das montägliche Stelldichein in seinem Kultbistro in Santa Ponsa: Jürgen Drews ist ein Phänomen, eine Institution. Doch all der Glamour kommt nicht von ungefähr, es ist das Ergebnis harter Arbeit, sein Erfolgsgeheimnis lässt sich so herunterbrechen: Was er anpackt, packt er richtig an. Seine bald 50 Jahre andauernde Karriere hat viele Auf und Abs erlebt, es gab Glücksmomente und ungeahnte Wendungen. Eins gab es allerdings nie: Stillstand.

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