Andreas Gabalier, Mountain-Man und Macho?

Andreas Gabalier, Mountain-Man und Macho? © Michael Mey
Maria Landwehr

Als kerniger Volksmusik-Rock’n’Roller ist er bekannt und als Gewinner des erst vor kurzem vergebenen Amadeus Award für den besten Live-Act honoriert, machte Gabalier neuerdings mit Schlagzeilen der besonderen Art auf sich aufmerksam.

Der Amadeus Award, der österreichische Musikpreis, der zum 15. Mal verliehen wurde, bot an jenem Abend eine große Plattform für diverse, manchmal zweifelhafte Äußerungen von unterschiedlichen Laudatoren und Preisträgern. Andreas Gabalier, einer von ihnen, zog sich Buhrufe des heimischen Publikums mit seiner Aussage zu, dass man es schwer habe, „Wenn man als Manderl noch auf Weiberl steht“. Als die Zuschauer ihn beschimpfen, rief der Musiker zu mehr Toleranz „auch für die andere Seite“ auf. Ob sein Statement damit zu tun hatte, dass die Künstlerin Conchita Wurst ihn in sämtlichen Kategorien übertrumpfte, ist nur eine Vermutung. Noch auf der Aftershow-Party des Award monierte Gabalier, dass diese Veranstaltung „pure Langeweile und politisch gesteuert sei“. Des Weiteren kritisierte er, es sei ein Skandal, wenn Sparten wie Schlager, Volksmusik und vor allem Klassik fehlen. Womöglich war das der Grund, weshalb er seinen Hit "Mountain-Man" erst gar nicht spielte.

Gabalier propagiert seine Vorstellung von Toleranz

Zu dem Frauenbild von heute scheint Gabalier eine ganz klare Meinung zu haben. Gegenüber der Zeitschrift „Tina“ gab er kund: „Ich glaube, dass es Kindern gut tut, wenn ihre Mutter länger zu Hause bleibt und sich um sie kümmert“ und brachte dadurch wieder seine Interpretation der österreichischen Hymne ins Spiel und damit seine nicht von allen geteilte Haltung gegenüber Frauen zum Vorschein. Weiter erzählt er im Interview: „Kinder möchte ich auf jeden Fall-irgendwann. Das gehört doch zum Leben dazu!“ Dass den Künstler nicht schert, ob jemand seine Meinung teilt oder nicht, zeigte er gestern auf seiner Facebook-Seite. Mit den Worten “Willkommen, Willkommen Österreich, wer den Toleranzbefürwortern nicht gefällt, der schleiche sich gleich!! Und weiter… „Toleranz ist…Jemanden sofort mit Kraftausdrücken zu bewerfen und als ewiggestrigen Hinterweltler in so manchen Medien hinzustellen, weil er anderer Meinung ist, als man es selbst ist und es sich, welch…..Fauxpas herausnimmt zu sagen, dass man als Bua noch auf A Dirndl steht!! Das ist Toleranz???Das ist Toleranzheuchelei, ihr denen Toleranz ja auch so wichtig ist!!! Nur gut, dass die Leute da draußen ihre Meinung immer noch selbst bilden!“

Ob Gabalier nun wie auf seinem CD-Cover den Macho mimt oder eventuell als Retter der Nation in die Geschichte eingeht, ist fraglich. Jedenfalls hat er die Courage, seine Meinung zu äußern und dazu zu stehen. Und das hat heutzutage Seltenheitswert.

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