Schlager.de live dabei!Schlagernacht am Kalkberg – Winnetou hört Schlager

Schlagernacht am Kalkberg – Winnetou hört Schlager © Bettina & Kay Fracasso/Schlager.de
Kay Fracasso

Wo Winnetous deutsches Zuhause ist, auf der Freilichtbühne am Bad Segeberger Kalkberg, erklang am Sonnabend nicht der Ruf der Wildnis, sondern der von förde show concept und der Agentur Scherer&Friends, die nach über 20 Jahren den NDR und die Agentur Tiedemann als Veranstalter der Schlagernacht abgelöst haben. Rund 7.000 Fans des deutschen Liedguts folgten dem Ruf und pilgerten in bester Schlagermove-Manier mit 70er-Jahre Accessoires auf geschlungenen Pfaden zur Wildwest-Kulisse.

 

Gleich zu Beginn gab’s gute Tipps von Mary Roos in „So leb Dein Leben“ (My Way). Und auch mit „Einzigartig“ von Johannes Oerding sang sie so manchem aus der Seele. Doch dann war Schluss mit ernst und nachdenklich. Mary, eine der wenigen großen Künstlerinnen, die ihr Publikum noch siezt, rief: „Und jetzt machen wir Party – springen Sie auf die Bänke, tanzen Sie mit!“, und die Segeberger Schlagerfreunde kamen dieser Aufforderung leicht zögerlich nach zu Kulthits wie „Liebeskummer lohnt sich nicht“ und „Schuld war nur der Bossa Nova“.

Mary Roos wurde abgelöst durch ein weiteres Urgestein des deutschen Schlagers, von Moderator Christian Schröder angekündigt als „einer der haltbarsten und jüngsten“: Bernhard Brink, der mit seinen 40 Jahren Bühnenerfahrung das noch etwas verhaltene Publikum zunächst einmal vorwarnte: „Ich bin hochsensibel und brauche immer viel Applaus“. Natürlich setzte er „Alles auf Sieg“, stellte seinen neuen Titel „100 Millionen Volt“ vor und präsentierte wie viele andere an diesem Abend ein Medley, mit dem Unterschied, dass sein Medley auch nur aus seinen eigenen Hits bestand.

Als Newcomer im Schlagergeschäft waren Feuerherz am Kalkberg dabei. Die 2014 gegründete Popschlager-Boyband war im vergangenen Jahr mit Florian Silbereisen auf Tournee, sorgte mit peppigen Choreografien für Abwechslung und überzeugte mit der Uraufführung ihrer neuen Single „Lange nicht genug“.

Peter Wackel, frisch aus Mallorca eingeflogen, hatte neue T-Shirts vom Ballermann im Gepäck, die er an die Fans verteilte, fragte sich mal wieder, wo er denn wohl in der Nacht von Freitag auf Montag gewesen ist und wandte sich mit „Joanna“ an die „echten Schlagerfans“ in Norddeutschland.

Peter Wackel & Co. heizten ein!

Mit Walzerklängen betrat Michael Holm anschließend die Bühne – und er rockte sie und die gesamte Arena! Kaum ein Auftritt vermittelte so viel Freude, Spaß und gute Laune wie seiner, kaum ein Künstler kam authentischer rüber. „Habt Euch alle mal ein bisschen lieb“ rüttelte er seine Zuhörer für „Tränen lügen nicht“ wach und reiste mit ihnen im großen Chor nach Mendocino.

Die Höhner waren getreu ihrem Motto „Wenn nicht jetzt wann dann“ bei der Schlagernacht 2017 dabei. „Wir hatten Durst auf Euch“, feuerten Sie die Zuhörerschaft an zu „Die Karawane zieht weiter“. Und die stand auf, machte laut und feierte im hohen Norden „Viva Colonia“.

In jeder Hinsicht zurück ins kühle Norddeutschland ging es dann mit der immer lachenden Kerstin Ott: Temperatur und Stimmung kühlten langsam ab, und die drei Mal für den Echo nominierte DJane und Songschreiberein hatte aus dem friesischen Heide die kürzeste Anreise zur Veranstaltung.

Marianne Rosenberg präsentiert ihre Klassiker

„Eine von uns beiden muss nun gehen“: Mit „Marleen“ löste Marianne Rosenberg ihre Vorgängerin ab. Und sie wusste genau, worum es den wahren Schlagerliebhabern ging, hatte sie doch selbst einmal als Besucher eines Barry White-Konzerts nur eins sehnsüchtig erwartet – den Top-Titel „The first, the last, my everything“. Also sang sie unter donnerndem Applaus von dem, der zu ihr gehört, und „Wenn der Morgen kommt“, die deutsche Version des Hits „Strong enough“. „Das Leben ist cool, ich bereue nichts“, zog sie als Fazit unter ihre bisherige Karriere und wusste auch genau, wem sie die zu verdanken hat: „Danke, dass Ihr diese Songs so lange aufgehoben habt.“

Den krönenden Abschluss der Schlagernacht in Bad Segeberg bildete die Saragossa Band, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert: „Wir sind wie immer mal das Letzte“. Natürlich hatte die aufgeschlossene Truppe „Big Bamboo“ im Gepäck zu ihrem vierten Kalkberg-Besuch, den Titel, mit dem vor 40 Jahren alles begann, sowie die Partykracher „Agadou“, „Rasta Man“ und „Zabadak“.

Und damit auf in eine neue Runde: Am 5. Mai 2018 wird die nächste Schlagernacht des Jahres gefeiert mit Michelle, Münchener Freiheit, Nicole, Spider Murphy Gang,...

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