StatementHelene Fischer: “Wir schreien für Frieden in Las Vegas!”

Immer wieder hat sich die deutsche Rock-Elite angemaßt, Helene Fischer zu politischen Statements zu locken. So forderte Udo Lindenberg Ende letzten Jahres in der Rheinischen Post ein Bekenntnis des Superstars gegen Rechtspopulismus. In die gleiche Kerbe schlug CAMPINO in einem Interview mit kurier.at mit der indirekten Aufforderung, Helene solle hier Position beziehen.

Aber auch Nicht-Musiker meinen, Helenes Meinungsfreiheit einschränken zu müssen, indem sie sie regelrecht nötigen, Stellung zu beziehen. Hannes Jänicke legt noch einen drauf  - (interessanterweise ebenfalls) in der Düsseldorfer Rheinischen Post. Sein Argument ist, Helene sei in Russland geboren und müsse sich somit mehr für Integration einsetzen. Im Gegensatz zu Jänicke hat der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, Helenes Verdienste für Integration längst erkannt und die „vorbildliche Integration der Russlanddeutschen in der Gesellschaft“ zum Thema gemacht.

Zuletzt war es Klaas Heufer-Umlauf, der im Spiegel forderte, dass sich Helene zur Flüchtlingsproblematik äußern solle. 

Man kann über Helenes Zurückhaltung nun denken, was man will. Immerhin gibt es so etwas wie ein Wahlgeheimnis und eine Meinungsfreiheit, von der auch eine Helene Fischer Gebrauch machen kann. Und ob die große Anzahl derer, die sich lauthals politisch geäußert haben, den eigentlich von ihnen gewünschten Effekt beim Bundestags-Wahlergebnis erreicht haben, mögen die Protagonisten selber beurteilen.

Dass Helene alles andere als unpolitisch ist, bewies sie nun bei ihrem Kölner Konzert. Wie der Kölner Express schrieb, skandierte Helene in ihrem Konzert in der Lanxess-Arena: „Um die Welt sieht es nicht gut aus. Lasst uns wenigstens hier in dieser Lanxess-Arena den Frieden und die Freude feiern und für die Liebe eintreten. Wir schreien für Frieden in Las Vegas!“.

Vielleicht bewegen diese wenigen Worte Helene Fischers mehr als stundenlange Talkshow-Debatten und wortreiche Zeitungs-Interviews.