Vollprofi?Roberto Blanco: Mut zum Live-Gesang sollte belohnt werden

Roberto Blanco: Mut zum Live-Gesang sollte belohnt werden © facebook.com/RobertoBlanco.de

In diesem Jahr nannte die ARD ihre Silvestersendung nicht „Silvesterstadl“, sondern „Silvestershow“ und präsentierte „alten Wein in neuen Schläuchen“, was nichts Schlechtes sein muss, weil das Stadl-Konzept ja durchaus über Jahrzehnte hinweg sehr gut ankam.

 

Zur Freude vieler Schlagerfans gab man an Silvester auch mal Interpreten eine Chance, die bei den einschlägigen Schlager-Sendungen nicht unbedingt mehr wohl gelitten sind. Geraldine Olivier, Marc Pircher und die Amigos waren sicher froh, in einer großen Fernsehshow zu Gast sein zu dürfen, die von Jörg Pilawa und der charmanten Francine Jordi präsentiert wurde.

Das ging schief!

Auch Roberto Blanco, über Jahrzehnte hinweg eigentlich in allen Fernsehshows ein Dauergast (von Dalli Dalli bis zum Blauen Bock), ist heutzutage froh, wenn er an exponierter Stelle auftreten darf. Wie die BILD-Zeitung richtig feststellt, hat sich der 80-jährige Sänger im Gegensatz zu vielen seiner bedeutend jüngeren Kollegen zur Live-Performance entschieden. Er wollte seinen Evergreen „Ein bisschen Spaß muss sein“ live singen, was er auch tat und jeden Ton exakt traf.

War das Playback schuld?

Ein Problem war offensichtlich das Playback. Mit dem Orchester Wolfgang Lindner hatte man eigentlich eine perfekte Live-Band am Start. Die Band war aber leider (!) Staffage – Roberto musste seinen Titel zu einem miesen Billig-Playback mit „Bumm Bumm“ singen. Das Problem solcher schlecht produzierten Playbacks ist, dass auf Harmonien kein großer Wert mehr gelegt wird. Da fällt es einem Vollblut-Profi wie Roberto einfach verständlicherweise schwer, zwischen Strophe und Refrain zu unterscheiden, weil sich alles gleich anhört.

Alter Hase reagiert professionell

Einen Vorwurf muss sich Roberto vielleicht (?) gefallen lassen. Die Proben für die Silvestershow liefen Insidern zufolge schon über mehrere Tage. Warum ihm nicht früher aufgefallen ist, dass sein Playback wirklich extrem mies produziert war. Warum hat man nicht einfach das Original genommen? Dann hätte es keine Diskussionen gegeben...

Alles nur Publicity?

Wobei nicht auszuschließen ist, dass das alles Berechnung ist. Als Branchenprofi weiß Roberto natürlich ganz genau, dass ein souverän absolvierter Vollplayback-Auftritt, wie man ihn von diversen großen Shows heutzutage kennt, niemanden interessiert. Wenn ein Vollprofi wie Roberto sich bei seinem größten Hit hingegen vermeintlich „versingt“, ist das schon ein Thema – so gesehen kann man in jedem Fall sagen: Er hat einmal mehr alles richtig gemacht...

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