TachelesPeter Sebastian – Meine Meinung zur Schlagerradiolandschaft

Peter Sebastian – Meine Meinung zur Schlagerradiolandschaft © Birgit Behle-Langenbach
Schlager.de

Da wir in einem Land leben, in dem man nicht zum Schweigen verdammt ist und man (hoffentlich) nicht gleich mit einer Censura rechnen muss, wird es nicht jedem gefallen was ich hier schreibe. Es geht um Musik aus dem Radio. Kluge Betrachter werden meinen nicht gerade überraschenden Gedanken einzuordnen wissen. Deshalb…was meint Ihr dazu?

 

Weichen die öffentlichen Rundfunkanstalten einfach von der „Unterhaltungsvielfalt“ und "Einheitsbrei" auf allen Kanälen (auch im TV) ab und senden am Bedarf einer Millionenhörerschaft vorbei?

Insgesamt gibt es 420 Radiosender in Deutschland. Davon sind 248 private, 66 öffentlich-rechtliche Radioprogramme und der Rest sind wahrscheinlich Webradios.

Ich weiß es zu schätzen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine Solidaraufgabe ist, aber brauchen wir wirklich so viele? Und wenn es schon so viele Sender gibt, warum vermissen Millionen von Bürgern in den öffentlichen rechtlichen Sendern die kontinuierliche Vielfältigkeit im Bereich guter Schlagermusik? Gott sei dank bedienen sich noch einige, aber erschreckend wenige öffentlich-rechtliche Sender, an dieser Musikfarbe - die Frage ist nur wie lange?

Klar - im Zeichen der Globalisierung ist die Kommunikation in englischer Sprache ein wichtiger Aspekt, aber müssen wir hier auf das musikalische und abwechslungsreiche Schlagervergnügen in meiner Landessprache verzichten? Oder hat man vor Jahren die Weiterentwicklung des Schlagers in den öffentlichen Sendern vernachlässigt oder nicht zugelassen? Ich weiß es nicht!

Ich weiß nur, dass ein ganzer Branchenzweig (Produzenten, Komponisten, Text, Labels), der seinen Broterwerb durch GEMA-Einnahmen und Verkäufe hatte und dadurch auch neue Produktionen mit geilen Talenten finanzierte, auf fast "Zero" minimiert wurde.

Mutlosigkeit macht sich breit und einige Kollegen sind mittlerweile auf Hartz 4 oder andere Jobs angewiesen. Nicht zu vergessen die Veranstalter, die nur auf Künstler zurückgreifen, die medial gehört und gesehen werden. Aber wie können neue Talente gehört werden? Eine Frage, die sich jeder logisch denkende Mensch selbst beantworten kann.

Nachzudenken wäre doch mal, dass man einen moderierten und bundesweiten Sender mit einer „Mixtur“ von Schlager und Mainstream einrichtet, bei dem individuelle Regionalnachrichten berücksichtigt werden. Ich meine jetzt keine von mir sehr geschätzten Radios, die über Internet oder DAB+ /Digital gehört werden. Ich meine vielmehr einen Sender, der über UKW-Frequenzen die Höreigenschaften eines Millionenpublikums bedient.

An die Entscheidungsträger gerichtet: Wer wagt – gewinnt vielleicht!

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