Es darf gelobt werdenTV-Kritik “Heimlich”: Die beste Silbereisen-Show aller Zeiten

TV-Kritik “Heimlich”: Die beste Silbereisen-Show aller Zeiten © Schlager.de

Florian Silbereisen und sein Team haben es diesmal spannend gemacht. Das Konzept ist aufgegangen – die „Heimlich“ genannte Show ließ Raum für Spekulationen, von denen es reichlich gab – zuvorderst natürlich in Richtung einer eventuellen Hochzeit Florians mit Helene. Nicht wenige Zuschauer dürfte also die Neugier zum Einschalten getrieben haben – welche Heimlichkeit würde aufgedeckt werden? Die Auflösung hat die meisten Zuschauer und nicht wenige Experten überrascht: Helene Fischers erster Produzent, Entdecker und Songautor, der gleichzeitig seit Jahrzehnten eine Schlagerlegende ist, wurde gewürdigt: Jean Frankfurter. Von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, ist der nämlich kurz zuvor 70 Jahre alt geworden – und Florian Silbereisen ließ es sich nicht nehmen, diesen sehr bescheidenen und sympathischen Mann einfach mal groß zu ehren.



 

Die Vorbereitungen machten ihm augenscheinlich richtig Spaß, seine diebische Freude an der Überraschung war Florian regelrecht anzusehen, was der Show guttat – die ansonsten stets vorhandene professionelle Vorbereitung und Planung bis ins Detail wurde auf angenehme Weise mehrfach aufgebrochen, das geschah auch bei einigen kleinen Pannen wie in dem Moment, als Fantasy ihren Nummer-1-Award entgegennehmen sollten, aber schon auf dem Weg zurück in die Kulisse waren.

Großartige Kulisse

Apropos Kulisse: Das Münchner Studio war ein weiterer Modernisierungsschritt der „Feste“-Shows. Von einigen kritisiert, sorgte der Sachverhalt, dass es nur noch Stehplätze im Studio gibt, für Auflockerung. Und die Bühnenbilder erinnerten bisweilen an Europas größte Fernsehshow, den Eurovision Song Contest, deren diesjährige deutsche und österreichische Teilnehmer sich übrigens auch die Ehre gaben – vermutlich erst- und letztmals bei Florian Silbereisen. Anders verhält es sich mit voXXclub – deren Teilnahme am Vorentscheid dürfte ihnen nicht geschadet haben – im Gegenteil – ihren Song „I mog Di so“ präsentierten sie erneut bei Florian. Übrigens waren mit Nicole und Lena Valaitis gleich zwei ESC-Urgesteine zu Gast, die wehmütig an tolle deutsche Grand-Prix-Klassiker erinnerten, wobei Nicole ihren ersten Titel überhaupt, den von Jean Frankfurter getexteten Song „Flieg nicht zu hoch, mein kleine Freund“ präsentierte. (Frankfurter nahm 1978 bei der Eurovision teil – mit dem Titel „Feuer“, den Anna-Maria Zimmermann in der Show interpretierte).

Neue Schlagersongs der Superstars

Einmal mehr wurden auch in der „Heimlich“-Show neue Titel der Schlagersuperstars präsentiert. Anna-Maria Zimmermann absolvierte ihren ersten TV-Auftritt nach der Schwangerschaft bei Florian und stellte ihren neuen von Dieter Bohlen produzierten und geschriebenen Song „Scheiß egal“ vor – in einem knallroten aufregenden Outfit. Auch Michelle sah umwerfend aus und präsentierte ihren brandneuen extrem hitverdächtigen Schlager „In 80 Küssen um die Welt“. Da ließ sich Beatrice Egli nicht lumpen und erschien zunächst im Brautkleid(!), das sie aber kurz darauf ablegte – frei nach dem Motto ihres soeben erschienenen Hits „Verliebt, verlobt, verflixt noch mal“. Auch die Höhner hatten einen neuen Song im Gepäck: „Wir halten die Welt an“. Schließlich wurde sogar ein Newcomer präsentiert: Kaled präsentierte bei seiner TV-Premiere den Titel „Kennst mi no?“.



Emotionale Show-Momente

Gleich mehrfach wurde es emotional in der TV-Show – etwa, als Eloy, ehemaliges Mitglied der Boygroup Caught In the Act, die deutsche Version des No Mercy-Klassikers „No Matter What“ zu Gehör brachte und damit nicht irgendein Lied sang, sondern die Hymne seines verstorbenen Lebensgefährten Stephen Gatley. Auch Ben Zucker war sehr gerührt, als er vor laufenden Kameras von seinem „größten Fan“, seiner Mutter, überrascht wurde. Und Oli P. konnte sein Glück kaum fassen, dass er mit seinem Idol David Hasselhoff „Looking for Freedom“ singen durfte. Auch die eigentliche Hauptperson des Abends, Jean Frankfurter, genoss sichtlich die Ehrung, die ihm zuteil wurde, wobei es ihn sympathisch machte, dass seine größte Sorge immer war, dass auch seine Frau und seine Freunde mit dabei waren. Gerade auch von diesen emotionalen Bildern lebte die „Heimlich“-Show.

Neue Schlager-Hitparade: „Die Schlager des Monats“

Die „Heimlich“-Show machte ihrem Namen nicht nur mit der Huldigung Jean Frankfurters alle Ehre, sondern lüftete auch weitere Geheimnisse – z. B., dass Bernhard Brink ab April eine monatliche Schlagershow im MDR moderieren wird. Exklusiv hat schlager.de diese Info sofort auch weitergegeben, wir freuen uns ganz besonders auf diese neue Infotainment-Show. Auch die Liebes-Beziehung zwischen Simone und Charly Brunner war bislang nicht (offiziell) bekannt, so dass auch dieses Geheimnis nun gelüftet ist.

Superstar Helene Fischer war der Star des Abends

Getreu dem Motto „Das Beste zum Schluss“ bildete Helene Fischer den Abschluss des Star-Reigens und stellte einmal mehr unter Beweis, was für einen unglaublichen Star-Appeal sie hat. Angefangen bei ihrem tollen Outfit über ihre einzigartige Performance, ihre charmanten Interviews bis hin zu ihren tollen Songs – es passte einmal mehr. Dass sie dann sogar bewies, dass man auch in einer Samstagabendshow live singen kann, war das Tüpfelchen auf dem i. Auch wenn „eigentlich“ Jean Frankfurter Star des Abends sein sollte, hat der sicher selbst am wenigsten ein Problem damit, dass Helene wohl eher in dieser Funktion wahrgenommen wurde. 

Immer die gleichen Gäste? Ja, aber…

Im Vorfeld wurde vielfach darüber lamentiert, dass u. a. bei Florian Silbereisen immer die gleichen Gäste eingeladen würden. Wenn man sich die Gästeliste ansieht, lässt es sich nicht leugnen, dass hochprozentig mal wieder die „üblichen Verdächtigen“ eingeladen wurden. Man muss aber zugeben, dass es nun mal Namen wie Helene Fischer, Michelle, Roland Kaiser, Bernhard Brink und Beatrice Egli sind, die das Publikum vor die Bildschirme ziehen. Wenn dann der eine oder andere neue Name ins Spiel gebracht wird, heiligt der Zweck durchaus die Mittel, wobei es sicher Stirnrunzeln verursacht, wenn mit Bernhard Brink und Anna-Maria Zimmermann zwei Stars der Castroper Solidarfondsparty „weggebucht“ wurden, während Ireen Sheer und Kristina Bach, die beiden großen Jean-Frankfurter-Bezug haben, dort singen durften.

Die beste Silbereisen-Show aller Zeiten

Das Gesamtpaket stimmte diesmal. Tolle Musik, mitreißende Performances, ein großartiges Bühnenbild, interessante Interviews, Überraschungsmomente, Menschlichkeit und Authentizität machten die „Heimlich“-Show zu einem Top-TV-Event. Offensichtlich ist man auch nicht beratungsresistent (?) – jedenfalls war es angenehm, dass diese penetranten unaufgeforderten Zugaben auf ein Mindestmaß beschränkt wurden - auch das kann man nur loben. Die ordentliche Quote von über 5 Millionen Zuschauern drückt aus, dass Florian Silbereisen mit seinem Team mal wieder viel richtig gemacht hat. Für mich war es sogar die beste Silbereisen-Show aller Zeiten. Herzlichen Glückwunsch dazu!

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