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FRANZISKA WIESE – „Sinfonie der Träume“

FRANZISKA WIESE – „Sinfonie der Träume“

Eigentlich ist das Wort „Newcomerin“ für Franziska Wiese nicht so unbedingt geeignet. Zumindest nicht, wenn man ihren bisherigen musikalischen Werdegang betrachtet. Mit einer zehnjährigen Violinen-Ausbildung am Konservatorium Cottbus und paralleler Erfahrung im Kinder- und Jugendchor trifft es da „alter Hase“ viel besser. Alt sieht sie jedoch weder optisch noch musikalisch aus. Ganz im Gegenteil! Jetzt wagt sie den Schritt aus dem Studio hinaus auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Mit im Gepäck hat sie ihr erstes Soloalbum, das uns einen sehr beeindruckenden Blick auf ihr Schaffen werfen lässt.

Die hübsche Vollblutmusikerin schafft es auf ihrem Debutalbum „Sinfonie der Träume“, mit ihrem einzigartigen Stil aus verschiedenen unterschiedlichen, aber dennoch äußerst vertraut klingenden Zutaten eine genauso homogene, wie auch ohrschmeichelnde Mischung zu ihrer ganz eigenen Welt verschmelzen zu lassen.

Schöne Streichermelodien verführen schon mit den ersten Takten, in die melodisch sehr erhabene und verführerische Welt von Franziska einzutauchen. Gekonnt streift sie in den vielschichtigen Arrangements Elemente aus Klassik, Ethno, Folk, ja sogar Dancepop, vergisst natürlich auch wahnsinnig ansprechende und breit angelegte Schlagermelodien nicht und hat dabei überhaupt keine Mühe, das Ganze am Ende wie aus einem Guß klingen zu lassen.

Wer jetzt denkt, sie wäre „nur“ eine tolle Violinistin, der irrt in diesem Punkt glücklicherweise grundlegend. Auf ebenbürtigem Niveau wie ihr gekonntes Geigenspiel streichelt sie unsere Gehörgänge mit ihrer samtigen, melodischen und dennoch aussagekräftigen Stimme. Das macht es ihr sehr einfach, die Songs über alle Parts hinweg interessant zu gestalten und den Spannungsbogen stets auf einem sehr hohen Level zu halten. Gesangs- und Instrumentalelemente lassen sich auf ein flirtendes Wechselspiel ein und umgarnen einander auf höchstem Niveau. Es ist eine ständige Spannung und schwelende Mystik in diesen Songs zu hören, die einen fast zwingt, das komplette Album immer und immer wieder durchzuhören. Vielleicht sind es gerade diese ungestillte Suche nach den Gefühlen und Stimmungen und der Raum zur Interpretation in den Songs, die uns unweigerlich in den Bann von Franziska Wiese ziehen.

So stimmig und geheimnisvoll, wie sich uns die Musik offenbart, kommen auch die lyrischen Texte rüber. Wen wundert es da, daß die Künstlerin selbst in punkto Texte an jedem einzelnen Song mindestens mitgeschrieben hat. Das macht diese Platte natürlich noch viel persönlicher und zu ihrer Herzensangelegenheit.

Mein Fazit: „Sinfonie der Träume“ ist weder leicht zu kategorisieren, noch lässt es sich ohne weiteres in eine einzelne Schublade pressen – und das ist auch gut so! Wer auf technisch hochwertige Musik mit überaus gefälliger Eingängigkeit steht, für den wird das mit Sicherheit ein Lieblings- ein Herzensalbum werden können. Franziska Wiese hat ihren ganz eigenen Stil geschaffen und präsentiert diesen äußerst gekonnt und überzeugend. Der tolle Sound der Produktion unterstreicht den Anspruch, den die Künstlerin offensichtlich an sich selbst und ihre musikalische Welt hat, zudem noch eindrucksvoll. Wenn ihr „David Garrett“, „Oonagh“ und vielleicht auch modernen Schlager mit großen Melodien a la „Vanessa Mai“ liebt und euch auch noch eine Mischung aus diesen völlig unterschiedlichen Künstlern vorstellen könnt, dann ist das hier vielleicht ganz genau das Album, auf das ihr schon seit Jahren wartet!

Christian Wieber29.07.2016Christian Wieber

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