Exklusivinterview mit Mickie Krause

Exklusivinterview mit Mickie Krause © Jens van Soest
Laura Müller

Seit 16 Jahren steht Mickie Krause auf der Bühne und begeistert seine Fans mit Titeln wie “Zehn nacke Friseusen” oder “Reiss die Hütte ab”. Die aktuelle Platte von Mickie Krause unterscheidet sich allerdings von den bisherigen und der Sänger zeigt sich von einer neuen Seite. Mit einer kleinen Truppe von Musikern zog der gebürtige Westfale durch diverse Clubs und spielte seine größten Hits der vergangenen 1,5 Jahrzehnte. Schlager.de gab Mickie Krause ein exklusives Interview.

Mickie, Du bist einer, wenn nicht DER Künstler, auf Mallorca. Jedes Jahr spielst Du vor tausenden Fans und Du bist der Künstler, den man unweigerlich mit dem Party-Schlager in Verbindung bringt. Was hat Dich zu dieser Tour der anderen Art bewegt?

Gefühlt stand ich schon immer auf der Bühne, habe bei den Pfadfindern Leute am Lagerfeuer unterhalten und mit Anfang 20 Modenschauen und Events moderiert. Zu Beginn der 90-er Jahre fing ich an Comedy zu machen und habe als Rex Gildo verkleidet „Tanze Samba mit mir“ gesungen. In dieser Zeit habe ich Schlager neu entdeckt und bemerkt, wie viel Spaß es macht, ein Publikum auf diese Art zu unterhalten. Ich glaube, dass ich in dieser Zeit – ähnlich wie Guildo Horn und Dieter Thomas Kuhn – dazu beigetragen habe, den Schlager der 70-er Jahre wieder salonfähig zu machen. Mit meiner eigenen Schlagerband – die hieß Erika Rehbein und das Schlagerkarussell – bin ich damals semiprofessionell schon über 120 Mal im Jahr aufgetreten. Das hat sich dann über viele Jahre so weiterentwickelt, bis ich 1998 auf Mallorca im Riu Palace gelandet bin. Ich hatte erst eine Coverversion von „Anita“ von Costa Cordalis veröffentlicht, aber die „10 nackten Friseusen“ waren dann der Durchbruch.

Gibt es Unterschiede Deines Publikums in Deutschland zu dem auf der Sonneninsel Mallorca?

Unterschiede gibt es schon. Es ist kein anderes Publikum, aber auf Mallorca sind die Leute entspannter, weil sie einfach wissen, wir haben jetzt eine Woche Urlaub, müssen nicht an den Stress bei der Arbeit denken und können auch mal „die Sau raus lassen“. Und wenn abends dann Mickie Krause im Riu Palace auftritt, ist der Urlaub perfekt.

Auf der CD/DVD gibt es ein Duett mit Loona. Ihr singt eine deutsche Fassung des Titels „Something stupid“, der in der Vergangenheit schon von Künstlern wie Robbie Williams oder Michael Bublé gecovert wurde. Warum ausgerechnet dieser Song?

Ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken, die Idee kam von Loona. Wir beiden hatten schon immer einmal vor, gemeinsam ein Duett zu singen. Ich finde, Loona und Mickie Krause passen einfach absolut gut zusammen. Ich habe ja auch schon vor einem Jahr mit Antonia aus Tirol „Die Tasse Kaffee“ gesungen. Ich bin immer gerne bereit mit Kolleginnen oder Kollegen Duette zu machen und die deutsche als auch die englische Version von „Something stupid“ sind sehr gut geworden. Und wir möchten natürlich auch mit dieser Nummer ein bisschen mehr Medienpräsenz bekommen. Man erwartet nicht von mir, dass ich so einen Titel singe. Ich möchte mein Publikum überraschen und ich glaube, dass die Leute hier merken, dass der „Krause“ in der Lage ist, schön vernünftig und „richtig“ zu singen. Ich kann ja nicht über 10, 15 Jahre der Mickie Krause bleiben, der ich 1998 mit den „10 nackten Friseusen“ war. Es gibt halt Zeiten, wo das Publikum nicht mehr auf doppeldeutige Titel wie „Finger im Po, Mexiko“ steht.... Man muss sich weiterentwickeln, kompatibler werden. Das haben wir bei „Schatzi“ und „Sie hat nur noch Schuhe an“ gemacht. Wir werden auf jeden Fall in diesem Bereich bleiben. Einen durchgeknallten Mickie Krause wird es in den nächsten Jahren vielleicht nicht unbedingt geben- allerdings auf der Bühne schon. Sonst tritt man auf der Stelle –auch wir im Party-Bereich müssen uns immer wieder neu erfinden.

Was verbindet Dich mit Loona? Gibt es einen besonderen Grund, warum Du Dir sie für dieses musikalische Projekt ausgesucht hast?

Loona und ich kommen gut klar. Wir waren zweimal beim Promidinner zusammen. Das hat einfach wunderbar harmoniert. Ich glaube, es ist einfach glaubwürdig, wenn Loona und ich Songs zusammen performen. Ich schätze sie sehr als Kollegin. Es macht Spaß mit ihr ins Studio zu gehen und auch mal zu feiern. Ich kann mir gut vorstellen, noch weitere Songs mit ihr zu produzieren. Einfach mal sehen, wie die Leute das jetzt aufnehmen und reagieren.

Jedes Jahr geht es darum, wer DEN Sommerhit landet. Hast Du schon eine Idee für den kommenden Sommer? Wenn ja, kannst Du uns schon irgendwas verraten? Wie entsteht solch eine Idee oder solch ein Song?

Zum Sommer ist ein neues Album geplant. Wir sichten gerade Songs. Meistens ist es so, dass ich mit meinem Kumpel Amaretto, der auch die meisten Songs der letzten 15 Jahre geschrieben hat, mich zusammensetze und wir überlegen, wohin die Reise gehen kann. Ab und zu bearbeiten wir ja auch Coversongs. Aber den Sommerhit 2014, den habe ich noch nicht in der Tasche. Ich bin aber nicht beunruhigt, wir haben ja noch ein bisschen Zeit. Ich bin froh, über jede Idee oder Song von anderen Kollegen, die sagen „das ist ein Titel für Mickie Krause“. Ein Patentrezept für den Mallorca Sommer-Hit gibt es leider nicht. Das Publikum entscheidet, was der Sommerhit wird. Manchmal hat man schon ein gutes Gefühl und sagt sich, das könnte etwas werden. Das war bei „Schatzi“ und bei der „Schuh“-Nummer so. Aber sicher ist es nie, sonst hätte jeder meiner Kollegen den Sommerhit. Es ist aber wichtig, dass es jedes Jahr einen Mallorca-Hit gibt, damit die Insel auch weiterhin im Gespräch bleibt. Wie erfolgreich der Song in Deutschland wird, das ist eine zweite Sache.

Du hast Titel wie „Finger im Po, Mexiko“ oder „Zehn nackte Friseusen“ zu absoluten Ohrwürmern gemacht. Was macht für Dich einen Hit aus?

Ein Hit muss völlig eingängig sein und sollte nicht zu viel Text haben. Ein gutes Bespiel dafür ist die Peter Wackel-Nummer „Scheiss drauf“. Man singt „Ole Ole“ und „Schalala“. Die Leute sind begeistert und singen mit, obwohl die Nummer nicht besonders textlastig ist. Aber der Song hat alles was ein Hit braucht, zumindest auf Mallorca. Von daher – weniger ist manchmal mehr. Eine tolle Melodie reicht auch. Der Titel muss direkt nach dem ersten Hören im Kopf bleiben. Das ist das Einfachste – aber es ist so schwer, solche Songs zu schreiben.

Wo können Dich Deine Fans in den nächsten Wochen und Monaten sehen?

Das Karnevalsgeschäft und Aprés Ski stehen vor der Tür...Also am besten auf meine Homepage schauen, da stehen alle Termine.

Ein toller Auftritt war auch gerade die große Schlagernacht in der O2World in Berlin u.a. mit Helene Fischer, Jürgen Drews oder DJ Ötzi. 14.000 Menschen in der ausverkauften Halle, eine Super-Stimmung – das war ein tolles Erlebnis.

Wir bedanken uns für das freundliche Interview und wünschen Dir für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

 

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