Hansi Hinterseer und Semino Rossi begeistern beim Alpenländischen Musikherbst in Ellmau

Hansi Hinterseer und Semino Rossi begeistern beim Alpenländischen Musikherbst in Ellmau © Heiko Bremicker
Heiko Bremicker
† 01. Juli 2016

In den vergangenen beiden Wochen wurde das beschauliche, idyllische Örtchen Ellmau am Wilden Kaiser wieder zu einem Mekka der Freunde von Volksmusik, Schlager und volkstümlichem Schlager. Der 22. Alpenländische Musikherbst öffnete seine Pforten, und der in Ellmau beheimatete Veranstalter Travel Partner GmbH hat keine Kosten und Mühen gescheut, um die namhaftesten Künstler dieser Genres dem Publikum zu präsentieren. In zwei Staffeln wurden jeweils 4 Veranstaltungen durchgeführt, jeweils ein Begrüßungsevent als „Tiroler Abend“ mit hervorragenden ortsansässigen Musikern (z.B. der Bundesmusikkapelle Ellmau), Künstlern und Trachtengruppen, und anschließend 3 Starabende, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei war. Eröffnet wurde diese Reihe selbstverständlich durch einen echten Tiroler, nämlich Marc Pircher (Sieger des Grand Prix der Volksmusik 2003). Mit viel Humor und seinen wichtigsten und den neuesten Titeln brachte er in Rekordzeit die richtige Stimmung in das fußballfeldgroße Zelt, das pro Veranstaltungsabend mit jeweils rund 6.000 (!!!) Zuschauern gefüllt war. Die mittlerweile weltweit erfolgreiche Schweizer Familie Oesch’s die Dritten präsentierte mit sichtlichem Riesenspaß auf der Bühne zahlreiche Titel ihres neuen Albums „Wurzeln und Flügel“, bevor dann als Top-Star der in Tirol lebende Semino Rossi, begleitet von zwei Backgroundsängerinnen, in neuem Look und mit seinem argentinischen Charme mit ebenfalls neuen Melodien und seinen größten Hits durchweg die Herzen des weiblichen Publikums zum Schmelzen brachte. Und diesen Fans machte es auch nichts aus, dass der sympathische Semino etwas zugelegt hat, sonst würden die Aufmerksamkeiten für ihren Star nicht zu 90 % aus Schokolade bestehen.

Auch die Amigos heizten ein

Den jeweils zweiten Abend eröffneten die beiden Schwestern Sigrid [&] Marina aus dem Salzkammergut, Siegerinnen des Grand Prix der Volksmusik 2007, bei denen schnell klar wurde, warum sie immer wieder als Publikumslieblinge gelten. Traumhaft schöne Stimmen, die so perfekt harmonieren, wie es wohl nur bei Schwestern möglich ist, ein breites Repertoire, natürliche Attraktivität und Charme und rasante Kostümwechsel innerhalb des Programms machten diesen Auftritt zu einem Genuss für Augen und Ohren. Gleiches sollte auch für den nächsten Auftritt gelten, eine glänzend aufgelegte, immer strahlende und von ihren 4 Tänzern umschwärmte Beatrice Egli, die gleich zu Beginn mit ihrem neuen Titel „Auf die Plätze, fertig, ins Glück“ bewies, dass man auch ohne Herrn Bohlen guten und sehr eingängigen Schlager produzieren kann. Danach wurden die Bässe ein wenig aufgedreht, die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Der Fotograf hatte es schwer, im vollbesetzten Zelt einigermaßen durchzukommen, denn auch die Gänge waren nun von Tanzpaaren besetzt. „Die Amigos“ Bernd und Karl-Heinz-Ulrich heizten gewaltig ein, mit Ihren Klassikern wie „Du bist wie Feuer im Vulkan“ (pyrotechnisch begleitet) und neuen Titeln vom gerade erschienenen, mega-erfolgreichen Album „Sommerträume“. Die beiden sind einfach ein Phänomen, die sich vor allem aber auch durch Ihre Publikumsnähe auf der Bühne und wie die meisten anderen Künstler anschließend am Fanstand auszeichneten.

Natürlich immer ein Highlight, der Abschlussabend. Besonders schön, dass junge und erfolgversprechende Künstler ihn eröffnen durften. Zuerst der Auftritt von Florian Fesl (gemeinsam mit Belsy Sieger des letzten Grand Prix der Volksmusik 2010). Belsy war leider krankheitsbedingt an beiden Starabenden nicht dabei, so musste Florian zunächst allein seinen Auftritt gestalten. Wobei es allerdings Überraschungen gab. Kein Problem für einen erst 25-jähirgen Vollprofi, und sicher eine positive Überraschung: neuer Style und neue Lieder im ganz neuen Sound, die sicher auch in Zukunft viele neue, junge Zuschauer und Hörer für diese Musik gewinnen werden. Dann folgte die Überraschung des ganzen Events, die erst 24-jährige Melissa Naschenweng aus dem Lesachtal in Kärnten, die ganz kurzfristig als Ersatz für die erkrankte Belsy verpflichtet wurde. Die bestmögliche Wahl des Veranstalters, denn dieses attraktive, natürliche und stimmgewaltige Mädel, das zudem auch ihre Steirische Harmonika (die ihr quasi vom Opa und Papa, beide Musiker, in die Wiege gelegt wurde) perfekt beherrscht, begeisterte! Einige Zuschauer kannten sie vielleicht aus dem „Musikantenstadl“ oder „Immer wieder sonntags“ oder von Live-Events in Österreich mit Andreas Gabalier oder Helene Fischer, für einen großen Teil der Zuschauer aus dem nicht deutschsprachigen Ausland war sie bis dato unbekannt. Umso erstaunlicher, wie viele ihrer – größtenteils selbstgeschriebenen – Lieder, innerhalb von Sekunden von der ersten bis zur letzten Reihe ankamen. Von ihr werden wir noch viel hören.

Die Zillertaler machten weiter, seit Jahrzehnten bewährt und einfach eine gute Truppe. Florian Prantl und seine Musikerkollegen wissen einfach, was das Publikum erfreut, egal ob ein paar hundert oder ein paar tausend Musikfreunde vor der Bühne stehen.

Hansi Hinterseer begeistert 6.000 Besucher

Und zum Abschluss natürlich der Star aus Tirol, auf den alle gewartet haben. Vor der Bühne wird es langsam richtig eng, denn seine Fans aus ganz Europa sind da: Hansi Hinterseer, ebenso ein Phänomen. Ellmau ist im Ausnahmezustand, „einfach bärig“ sagt Hansi. Er muss seinen Tiroler Akzent in den Ansagen zwischen seinen Hits nicht verstecken, er weiß, dass die Fans genau das wollen. „Die Hände zum Himmel“ und 6.000 Zuschauer machen mit. Das muss man einfach mal gesehen haben! Ellmau singt mit, Ellmau tanzt mit, bevor mit seinem „Amore mio“ langsam die Lichter ausgehen. Man muss noch nicht einmal ein unbedingter Hansi-Fan sein, um in diesem Moment ergriffen zu sein.

Doch dann gibt es natürlich noch ein unvergessliches Finale, Hansi Hinterseer, Di Zillertaler, Melissa Naschenweng und Florian Fesl singen gemeinsam „Sierra Madre del sur“. Feuerzeuge, Wunderkerzen und Handyleuchten raus und schon ein bisschen wehmütig die letzten Sekunden genießen. Trotz der Größe dieses Events ist durch die perfekte Organisation und die vielen freundlichen Mitarbeiter von Travel Partner und die vielen fleißigen Helfer in allen Bereichen im Zelt schon längst eine familiäre Atmosphäre eingekehrt. Nicht nur die Stars sagen „Danke Ellmau“, auch viele Zuschauer. Und tausende werden nächstes Jahr zurückkehren.

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