Was haben Fischer, Berg und Gabalier gemeinsam?

Was haben Fischer, Berg und Gabalier gemeinsam? © Michael Mey

Die Leidenschaft zur Musik, Heerscharen von treuen Fans, ausverkaufte Konzerthallen und einen immer vollen Terminkalender. Doch was verbirgt sich hinter den Schlagerphänomenen, was eint sie und worin unterscheiden sich die Superstars, die den Schlager so neu und anders definieren.

Helene Fischer - Der russische Popstar

Helene Fischer hat die Schlagerwelt optisch revolutioniert. Mit den Bauchmuskeln einer Leistungsturnerin, einem Styling à la "Germany´s next Topmode" und einem gesunden Selbstbewusstsein, hat Fischer im Sturm ihre Fans erobert. Was augenscheinlich leichtfüßig daher kommt,ist das Ergebnis harter, disziplinierter Arbeit und vor allem Mut. Mut die angestaubten Rüschen in den Schrank zu hängen. "In diesen eleganten Kleidern fühlte ich mich wie eine Dame. Mehr Haut zu zeigen, war für mich wie eine Befreiung", so die Fischer in einem Interview. Mut die angestaubten Bühnenchoreographien durch Esprit und moderne Technik zu ersetzen und Mut den gnadenlosen Medienberichten Stand zu halten. All das hat die bezaubernde Sängerin geschafft. Ihre Konzerte sind legendär und ihr Sprung in die internationale Musikwelt mit Duett-Partner wie Michael Bolton, Sunrise Avenue oder Leona Lewis hat die letzten Schlagermuffel "atemlos" gemacht.

Andrea Berg - Lady in Leder

Ganz anders Andrea Berg. Die großartige Sängerin, deren Markenzeichen lange rote Haare und sexy Lederklamotten sind, ist schon seit vielen Jahren im Geschäft. Sie hat uns nicht "Tausend mal belogen", sondern besticht durch ihre Ehrlichkeit, Bodenständigkeit und ihre unmittelbare Nähe zu den Fans. Ihre Kleidung mag vielleicht eher an Rock denken lassen, aber hier gilt außen hart und innen ganz weich. So zeigt Berg ihre weiche Seite ganz deutlich z.B. in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Hospizarbeit, für die sie durch Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz am Band geehrt wurde. Andrea Berg hat u.a. den Echo 2015 für den "Besten Live-Act national" erhalten und auch den Chartrekord gebrochen in dem sie 345 Wochen in den Top 100-Album-Charts vertreten war. Wie sie ihren Erfolg über die ganzen Jahre gehalten hat? “Das Wichtigste ist, die Freiheit zu haben, man selbst zu sein. Ich glaube nicht, dass man mit dieser Intensität und Kontinuität Musik machen kann, wenn man sich ständig überlegen muss, wer man eigentlich ist und welche Rolle man ausüben will“. All das macht sie unverwechselbar.

Andreas Gabalier - Der "Mountain-Man" spaltet die Nationen

Aus Graz flog er direkt über die Gipfel in die Herzen seiner Fans. Fesch ist er, in knackiger Lederhose, mit Elvistolle und Muskelshirt: Andreas Gabalier. Wenn er aufspuit, dann kracht der Saal. Er nennt sich selbst den VolksmusikRock´n´Roller und rührt zu Tränen, wenn er seine Ballade "Amoi seg´ma uns wieder" singt. Das Lied, welches er seinem Vater und seiner Schwester gewidmet hat, die er auf so tragische Weise verloren hat. Er bringt ganze Konzerthallen zum Beben, wenn er im Duett mit Stefanie Heinzmann an Ike und Tina Turner erinnert oder mit Samu Haber von Sunrise Avenue oder Boss Hoss musikalisch einlädt nach einem langen Ritt durch die Prärie am Feuer Rast zu machen. Gabalier schafft es Sehnsüchte zu wecken, unangepasst und mit eigener Meinung. So macht es ihm auch nichts aus mit Äußerungen wie "Die Masse sehnt sich nach Schweinebraten" oder "Man hat es nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl noch auf Weiberl steht" in die Schlagzeilen zu geraten und vielleicht den ein oder anderen Fan durch das Gesagte vor den Kopf zu stoßen. Seine Verwandelbarkeit stellte er in „Sing meinen Song“-Das Tauschkonzert unter Beweis. Gabalier ist nicht festgefahren und geht nicht nur an, sondern auch über seine Grenzen hinaus.

Trotz aller Unterschiede ist allen drei Künstlern eines gemein. Die Leidenschaft zur Musik, die Liebe zu ihren Fans und die Fähigkeit, Menschen zu berühren und zu begeistern…

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