Max Greger – Eine Legende in Musik ist tot

Max Greger – Eine Legende in Musik ist tot

Mit 89 Jahren musste einer größten und erfolgreichsten Swing-und Jazzmusiker Deutschlands sich dem Kampf gegen den Krebs ergeben. Max Greger verstarb am vergangenen Samstag in aller Frühe nach den Aussagen seiner Frau Johanna in einem Münchener Krankenhaus. Die Welt trauert nach Udo Jürgens und James Last nun um einen weiteren großartigen Ausnahmemusiker, der es wie kaum ein anderer verstand, sowohl in Deutschland als auch im Ausland mit seinen Werken zu begeistern.

Eigentlich sollte Max Greger die Metzgerei seiner Eltern in München übernehmen. Doch anscheinend ist Gott ein riesiger Jazzfan und brachte Gregers Großvater dazu, seinem Enkel ein Akkordeon zu schenken und damit die Basis für die nachfolgende Karriere Gregers zu legen. In einer Akkordeon-Gruppe kam Greger dem Instrument näher und beschloss als 18Jähriger, sich der Musik komplett zu widmen. Als einer der ersten Deutschen unterhielt der junge Max Greger in der Nachkriegszeit amerikanische Offiziere mit seiner Musik. Greger gründete 1948 sein erstes Sextett, zu dem auch sein ebenfalls berühmter Kollege und Freund Hugo Strasser gehörte. Greger wurde bekannt durch zahlreiche Tourneen und Fernsehauftritte und durfte als Mitglied eines westlichen Orchesters 1959 an der ersten Konzertreise in die damalige Sowjetunion teilnehmen. Welch' eine Sensation! Jazzgrößen wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Duke Ellington säumten seinen Weg und fortan wurde er in einem Atemzug mit ihnen genannt. Er revolutionierte die Fernsehlandschaft mit seiner Musik und verlieh dem deutschen Fernsehen eine ganz eigene Handschrift.

"Da da da da" - Das Sportstudio swingt zu Max Greger

Für das ZDF stellte Max Greger ein Orchester der Spitzenklasse zusammen und war von da an aus den großen Fernsehrevuen und Musikshows nicht mehr wegzudenken. Am 19. Juni 1965 erklang die neue Melodie für das "Aktuelle Sportstudio". Die Premiere des Jingles schlug ein wie eine Bombe. Es wurde neben der Tatort-Melodie und der Tagesschau-Hymne zu dem bekanntesten Intro im deutschen Fernsehen. Mehr als 150 Schallplatten nahm Greger in seiner Laufbahn auf und konnte sich Produzent von rund 3.000 Musikstücken nennen. Er begeisterte die Menschen Jahrzehnte lang, ob als Solist oder im Zusammenspiel mit "Paulchen" Kuhn, Hugo Strasser, James Last und dem unvergesslichen Udo Jürgens. Mitte Juli diesen Jahres hatte Max Greger noch ein Konzert in München gegeben. Zwei Tage später mußter er leider wegen Rückenproblemen ins Krankenhaus und bekam die furchtbare Krebsdiagnose. Vier Wochen lag der beliebte Bandleader und Musiker in der Klinik und ergab sich der Diagnose, von der er bislang nichts geahnt hatte. Seine Frau Johanna beschrieb diesen Moment wie folgt: "Ich war bestürzt". Als das Ende sich näherte, war seine Frau Johanna mit ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter bei ihm. "Es war furchtbar, Max konnte nicht mehr sprechen und atmete schwer. In der letzten halben Stunde vor seinem Tod habe ich nur noch gebetet, dass er erlöst wird. Um kurz vor 3 Uhr nachts tat er dann seinen letzten Atemzug". 70 Jahre lang waren Max Greger und seine Johanna ein Paarohne Unterlass. Eine verdammt lange Zeit zu zwein. Nun starb Max Greger im Kreise seiner Familie in der Nacht zum vergangenen Samstag. Wir wünschen Johanna Greger und ihrer Familie viel Kraft in diesen schweren Stunden. Aber eines ist gewiß und sollte Trost sein. Der Himmel spielt Jazz - von nun an.Danke, Max Greger für viele wundervolle Stunden!

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