Über Grenzen gehen – Olaf Berger präsentiert

Über Grenzen gehen – Olaf Berger präsentiert
Maria Landwehr

Olaf Berger zählt schon seit Langem zu den festen Größen im deutschen Showgeschäft. Über die Jahre hinweg konnte er sehr viele besondere Erfolge erzielen – so wurde ihm 1990 als erstem Künstler aus der ehemaligen DDR die Goldene Stimmgabel verliehen. Spätestens seit seiner Zusammenarbeit mit dem internationalen Erfolgs-Produzenten Jack White im Jahre 1993 ist er auf rasantem Erfolgskurs.

In diesem Jahr feiert Olaf Berger sein 30jähriges Bühnenjubiläum und passend dazu erschien Ende Juli das große Jubiläums-Doppelalbum mit seinen Hits aus drei Jahrzehnten und zwei brandneuen Songs. Für eine große Überraschung und hervorragende mediale Aufmerksamkeit sorgte das bereits Anfang des Jahres produzierte Duett mit dem irischen Superstar und dreimaligen Gewinner des Eurovision Song Contests, Johnny Logan. Mit diesem Song „The Way she looks at you“, aus der Feder von Johnny Logan, feierten die beiden Stars großartige Erfolge in zahlreichen Fernsehsendungen. Dass auch nach 30 Jahren noch lange nicht Schluss ist, zeigt Olaf Berger ganz klar mit seinem neuen Studioalbum „Über Grenzen gehen“, welches Anfang November 2015 erscheinen wird – wie der sympathische Dresdner in einem seiner neuen Songs schon singt: „Da geht noch was“!

Eröffnet wird das neue Album mit einem Song, der genau so ist, wie er heißt: „Stark“. Wenn man von moderner Musik spricht, muss es nicht immer ein eintöniger Bass-Tanz-Beat sein – ganz im Gegenteil! „Stark“ glänzt mit überwältigender musikalischer Kraft und der leidenschaftlichen Interpretation Olaf Bergers in den Strophen, bevor er mit voller Energie den triumphalen Refrain „Stark bist du nur wenn du lieben kannst …“ entfesselt.

Genau so bombastisch geht es mit „Träumen lohnt sich heut Nacht“ weiter, einem Song, der seine Premiere bereits auf dem Jubiläums-Album hatte. Hier wird besonders Olaf Bergers aktueller, moderner Stil zum Besten gegeben. Atmosphärischer Elektropop mit treibendem Beat und Mitsing-Refrain – so muss Schlager im Jahre 2015 klingen! Etwas, das Jung und Alt gleichermaßen aufhorchen lässt und das auch innerhalb der nächsten 30 Jahre nicht veralten wird. „Eine wie meine“ zelebriert diesen Musikstil ebenso, nimmt dabei allerdings ein wenig den Fuß vom Gas und spielt mit dezenten und gedämpften Piano-Anschlägen.

Mit Elektro-Dance-Pop geht es nahtlos weiter: „Keine Angst, die Nacht wird schweigen“ ist dabei in den Strophen wieder ein Stückchen ruhiger, sodass man so richtig in der vom Synthesizer erzeugten Atmosphäre aufgehen kann. Der Refrain ist dabei besonders rhythmusorientiert und zeigt Olaf Bergers Gesang in einer besonders zarten Facette. Wunderschön hierbei sind die filigranen Piano-Spielereien, die den gesamten Song durchziehen und klar machen: Elektro-Musik muss nicht immer ausschließlich zum Tanzen sein – er kann auch eine ganz spezielle Stimmung erzeugen. Und hey – für die muntere Tanz-Atmosphäre gibt es immer noch das hochgestimmte „Gegengift“ und den grandiosen Hit „Sag nie“, der den Tanz-Beat noch eine ganze Ecke weiter vorantreibt.

Für die ruhigeren und genießerischen Momente hat Olaf Berger natürlich auch immer etwas parat – das ist das Schöne an seiner Musik. Er hält sich nie wirklich an starren Genre-Kategorien fest – eine Tatsache, die nun eben auch als Albumtitel „Über Grenzen gehen“ voll und ganz zutrifft. „Höchste Zeit zu bleiben“ ist ein wunderschöner Zweisamkeits-Song, der von der warmen Gitarrenmusik in dezenter Country-Atmosphäre lebt. Das zuvor schon erwähnte „Da geht noch was“ geht ebenfalls in diese Richtung, legt aber noch eine gehörige Dosis Energie dazu, erzeugt von stärkerer Percussion und regelrecht bezaubernden Pianos. Olafs Gesang wird hier auch wieder in all seinen Facetten gezeigt: leichte Melancholie, hohe Melodik und bleibende Leidenschaft – und sicherlich auch die eine oder andere Überraschung, was die Harmonien angeht. Wenn jemand da draußen nach einem Paradebeispiel für die Vielseitigkeit und Energie Olaf Bergers sucht: unbedingt rein hören!

„Du hast alles, was ich brauche“ geht wieder in die wunderschönen Halbballaden-Gefilde, in denen sich Olaf Berger hörbar pudel wohl fühlt. In den Strophen bekommt man eine unerwartete Melodie-Passage nach der anderen – außergewöhnlich im besten Sinne! Der Midtempo-Refrain selbst entwickelt sich rasch zu einem wunderschönen Ohrwurm.

Natürlich gibt es auch auf „Über Grenzen gehen“ wieder Ausflüge in spanische Sommernächte mit Flamenco-Gitarre, Akkordeon-Akzenten und rhythmischem Klatschen: Bei „La Fiesta“ kann man nur sagen: nomen est omen. Und Olaf Berger hat seine Musikalität einfach im Blut. Er lebt sie hier voll und ganz aus. Wie er schon selbst singt: „Lass dich nur vom Rhythmus tragen; lausch‘ der Melodie, denn sie lässt uns nicht los“. Was soll man sagen? Er hat einfach recht. „Wohin mit meiner Liebe“ führt diese spezielle Atmosphäre ganz gekonnt mit aktueller Pop-Musik zusammen. Mit absoluter Leichtigkeit kombiniert Olaf Berger hier das Flamenco-Feuer mit brandheißen Pop-Beats und kurzen Synthesizer-Passagen. Auch hier ist die Melodie einfach nicht von dieser Welt – der Wahnsinn!

Und wenn man denkt, man hätte schon alles gehört, kommt Olaf Berger wieder mit etwas Einzigartigem um die Ecke. „Die Nacht vor dem Morgen danach“ ist ein kecker Song, bei dem die Akustikgitarren-Akkorde den Rhythmus angeben, während der Refrain wieder freudig motiviert – Olaf Bergers Gesang überzeugt hier wieder in höheren Gefilden. Zum Schluss gibt es noch einen überraschenden Piano-Break, der den Song um ein weiteres einzigartiges Element erweitert. Vollkommen auf Gitarren ausgelegt ist auch das tolle „Auf Händen tragen“, das eine ähnliche Stimmung verbreitet, ein wenig mehr in Pop-Richtung geht, die tolle Romantik aber dennoch nicht missen lässt.

Als besonderes Schmankerl beinhaltet das neue Album eine Solo Fassung des Duetts „The Way she looks at you “, welches Olaf Berger zusammen mit Johnny Logan eingesungen hat – diese Version ist die komplett deutsche Variante namens „So wie sie dich sieht“ und wird hier von Olaf Berger allein gesungen. Eine tolle Ergänzung zur Olaf Berger-Sammlung.

Zum Abschluss des Albums gibt es etwas ganz Besonderes. „Dieser Augenblick“ ist anders. Eine unheimlich berührende Ballade, die Olaf seinem langjährigen Freund und Manager Hartmut „Happy“ widmet. Sie handelt davon, dass man sich im Leben oftmals viel zu wenig Zeit für die wichtigen Dinge im Leben nimmt. Seine Freunde oder Verwandte – und irgendwann ist es dann zu spät. „Dieser Augenblick“ ist ein reuevoller und doch einfühlsamer Rückblick. Nehmt euch Zeit für eure Freunde! Zieht um die Häuser, erzählt euch, was euch bedrückt! Denn „dieser Augenblick“ kommt nie mehr zurück. Ein Song, bei dem es wirklich schwierig ist, die eine oder andere Träne zurückzuhalten.

Als Bonus-Track gibt es eine Disco-Fox-Version der Hit Single „Träumen lohnt sich heut Nacht“ – etwas, das die Stimmung noch einmal in freudigere Gefilde versetzt und zum Tanzflächenfüller avanciert. „Über Grenzen gehen“ der Titel des Albums ist Programm. Olaf Berger, einer der Größten im deutschen Showgeschäft – vor allem aber jemand, der sich musikalisch stets weiterentwickelt, über Grenzen geht und den Fans immer etwas Neues und doch Vertrautes bietet. Danke, Olaf!

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