Silvesterstadl 2015 – Besinnung auf Bewährtes!

Silvesterstadl 2015 – Besinnung auf Bewährtes! © Heiko Bremicker
Heiko Bremicker
† 01. Juli 2016

Die Gästeliste für den Silvesterstadl – das hört sich besser an als das Wortungetüm „Silvesterausgabe der Stadlshow” steht weitestgehend fest. Die Zuschauer dürfen sich freuen, dass die berechtigte Kritik an der Erstausgabe der Stadlshow doch nicht ganz ungehört verhallt ist. So heißt es auf der offiziellen Seite:
Von „New York, New York“ bis zum „Fliegerlied“, von „Steirermen“ bis „Marmor, Stein und Eisen bricht“.

Am Silvesterabend, am 31. Dezember 2015, gibt es um 20.15 Uhr in ORF 2, im Ersten und im SRF1 bei der „Stadlshow“ live aus Linz beste Unterhaltung mit Stars, Publikumslieblingen und auch neuen Talenten Programm. Gemeinsam mit ihren Gästen zünden Francine Jordi und Alexander Mazza zum Jahreswechsel ein Hitfeuerwerk. Für einen guten Rutsch sorgen unter anderem Heino, die Amigos, Saso Avsenik und seine Oberkrainer, Bernhard Brink, die Edlseer, Feuerherz, Tom Gaebel, das Nockalm Quintett, Oesch’s die Dritten, Sigrid [&] Marina, Die Jungen Zillertaler, Piccanto, die Grubertaler und viele mehr. Die musikalischen Gäste präsentieren in der Silvestershow nicht nur ihre eigenen größten Erfolge, sondern interpretieren auch Hits von Schlager bis Mundart, von volkstümlich bis Klassik, von Swing bis Partysound, von Volksmusik bis zu italienischen Pop-Klassikern mit Gute-Laune-Garantie.

Also – zumindest für diese Sendung – ein klares Bekenntnis zu Volksmusik, volkstümlicher Musik und Schlager – der Musik, die jahrzehntelang die Grundlage für den Musikantenstadl war. Jetzt bleibt die vage Hoffnung, dass dieses Konzept nicht nur der Abwendung des ansonsten drohenden Quoten-Super-Gaus am Silvesterabend dient, sondern dass man sich auch zukünftig wieder auf Bewährtes besinnt und auf die Wünsche des Publikums eingeht.

Wir hoffen ebenso inständig, dass die Auswahl der musikalischen Gäste nicht nur ein Abschiedsgeschenk an die bisherigen Musikantenstadl-Stammzuschauer sein soll. Denn gerade diese wurden von den beteiligten Sendern in diesem Jahr vielfach verprellt – und man muss sie erst einmal als Zuschauer zurückgewinnen. Noch sind die Verträge für das Jahr 2016 nicht verlängert, keine Hallen gebucht, keine Sendetermine fixiert, keine Künstler verpflichtet.

Statt des üblichen – überheblichen – Marketing-Blablas rund um die Stadlshow hätte den Verantwortlichen eine einfache, anständige Entschuldigung für die vielen beim „Stadl 2.0“ gemachten Fehler – gerade im Umgang mit dem Publikum – gut zu Gesicht gestanden. Denn einfache, ehrliche Worte sind das, was am meisten respektiert wird. Vielleicht gerade deshalb, weil es sie so selten gibt.

Mit welchem Namen auch immer – für eine riesige, von den Medien allgemein nachlässig behandelte und unterschätzte Zielgruppe – muss es dieses Unterhaltungsformat weiter geben, ebenso wie für alle Beteiligten – Künstler und Musikschaffende – der dort vertretenen deutschsprachigen Musikgenres.

Die Zuschauer werden mit über diese Zukunft entscheiden – AN oder AUS auf der Fernbedienung. Andy Borg hat die Messlatte mit rd. 4.000.000 Zuschauern bei seinem letzten Silvesterstadl allein in Deutschland recht hoch gelegt – und ein wirklicher Quotenrenner am Silvesterabend wäre wohl auch nur mit ihm möglich, um das zu erkennen, muss man kein Marketing-Genie sein. Aber unabhängig von der Moderatorenfrage – es geht um nicht mehr und nicht weniger als den Erhalt einer der wenigen verbliebenen Plattformen für von vielen geliebte Musikrichtungen, die sonst kaum noch Raum finden. Und deshalb sagen wir: AN! Oder mit den berühmten Worten aus Dinner for One: „The same procedure as every year!“

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