AnalyseGfK-Chartsanalyse: Weihnachtskonzert von “Sing meinen Song” räumt trotz verspäteter VÖ ab

GfK-Chartsanalyse: Weihnachtskonzert von “Sing meinen Song” räumt trotz verspäteter VÖ ab

Das VOX-Erfolgsformat „Sing meinen Song“ sorgt auch bei CD-Verkäufen mit schöner Regelmäßigkeit ab. Passend dazu gibt es alljährlich auch ein Weihnachtskonzert der mitwirkenden Interpreten. Im vergangenen Jahr wurde das vier Tage vor dem Heiligen Abend ausgestrahlt. In diesem Jahr zog man es zeitlich vor und hatte damit großen Erfolg – während im Vorjahr 730.000 Menschen zusahen, stieg die Quote auf 1,07 Mio. Zuschauer. Eigentlich ist ja Freitag Release-Day – der passende Tonträger „Sing meinen Song – das Weihnachtskonzert Vol. 4“ wurde aber erst am 28. November veröffentlicht und hatte gegenüber anderen Veröffentlichungen eigentlich insofern einen klaren Nachteil. Dennoch überholte das Format alle anderen CD-Veröffentlichungen und setzte sich von Null auf die Spitzenreiter-Position.

An den einsamen Rekordhalter Peter Maffay kam in den vergangenen Wochen niemand heran - dessen aktuelles Album hat zwar nach imposanten drei Wochen die Spitzenposition verlassen, steht aber immer noch auf einem hervorragenden 2. Platz mit seinem 18. Nummer-Eins-Album „MTV Unplugged“.

Ebenfalls rekordverdächtig sind die Erfolge Xavier Naidoos. Seit 1998 konnte er jedes Studioalbum an die Spitze der Charts bringen. Bislang stand er neun-mal an der Chartsspitze. Überraschenderweise reichte es in dieser Woche nicht – er muss sich mit „Bronze“ zufriedengeben, was ihn vielleicht doppelt ärgert: An der Spitze steht das ehemals von ihm moderierte „Sing meinen Song“-Konzept. Und dabei wirkt ausgerechnet sein früherer „Erzfeind“ Moses Pelham mit, mit dem er sich aber wohl längst wieder versöhnt hat. Er wird es mit Fassung tragen – sein aktuelles Album handelt ja von Liebe und von Vaterfreuden.

Ähnlich wie die Top-3, hat auch die Gruppe, die aktuell den 4. Platz belegt, Historisches geleistet: Ihr aktuelles Album „Im Auge des Sturms“ stand ebenso an der Spitze wie die drei ersten Alben von Santiano. Keiner anderen deutschen Gruppe ist es zuvor gelungen, die vier ersten Alben allesamt an die Chartsspitze zu bekommen. Die Jungs aus dem hohen Norden haben damit die Top-5 in der 8. Woche zurückerobert.

Einen Satz nach vorne auf Platz 7 machte Mark Forster mit seinem aktuellen Album „Tape“, das er am vergangenen Freitag in einer nach seiner aktuellen Single benannten „Kogong-Version“ neu aufgelegt hatte – mit dem gleichnamigen Song und fünf neuen Akustik-Aufnahmen.

Dank des Live-Albums (und des „ulkigen“ Charts-Modus‘, dass Studio- und Live-Alben in den Charts auf Wunsch addiert werden dürfen) konnte sich Silbermonds Album „Leichtes Gepäck“ wieder aus dem „Niemandsland“ zurück in die Top-25 manövrieren. Auch die Live-Alben von Johannes Oerding („Kreise“, Platz 11), Max Giesinger („Der Junge, der rennt“, Platz 38) und den Amigos („Zauberland“, Platz 45) sorgten dafür, dass die aktuellen Alben der Protagonisten wieder Fahrt in den Charts aufnahmen.

Das mehr als bemerkenswerte und uneingeschränkt empfehlenswerte „Merci Udo 2“-Album des Altmeisters Udo Jürgens schaffte es in die Top-20. Wenn man bedenkt, dass sich der Todestag des Jahrhundert-Entertainers bald zum 3. Mal jährt, ist das mehr als respektabel, zumal es nicht (wie im Vorjahre) eine eigene Tribute-Show in diesem Jahr gab.

Der Schlager-Superstar Helene Fischer hat es ein weiteres Mal geschafft, mit dem nach ihr benannten Erfolgsalbum in den Top-10 zu bleiben und ihr drei Jahre altes Weihnachtsalbum diesmal sogar in den Top-15 unterzubringen.

Etwas enttäuschend ist vielleicht, dass das Musikprojekt „Adoro“, dessen erste vier Alben die Top-5 erreichten – mit „Irgendwo auf der Welt“ gelang nicht einmal der Sprung in die Top-50, da half auch der Bonustrack, ein Duett mit Helene Fischer, nichts. Höhere Erwartungen hatte wohl auch die Gruppe Engelsgleich, die so etwas wie die weibliche Variante von Adoro sind. Sie haben es mit ihrem Debutalbum „Zwischen Himmel und Erde“ nicht in die Top-100 geschafft. Die attraktiven Ladies werden am Wochenende bei Florian Silbereisen zu Gast sein, insofern ist hier das letzte Wort vermutlich noch nicht gesprochen.

Einen kleinen Dämpfer erlitt die „deutsche Adele“, Alina. Die kratzte in der vergangenen Woche noch an den Top-20 und dümplet nun im unteren Drittel der Charts herum. Für eine Newcomerin ist der kommerzielle Erfolg ihres Debutalbums „Die Einzige“ dennoch mehr als beachtlich. Außerdem wird sie in der „Adventsfest“-Show Florian Silbereisens auftreten, was vielleicht wieder einen Auftrieb geben könnte.

Mit Rolf Zuckowski ist es wie mit dem guten alten Käfer: Er läuft und läuft und läuft… - ganz ohne Werbung hat sich der Hamburger mit seinen beiden Alben „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Winterkinder“ (vor 30 Jahren(!!!) erstmals erschienen) erneut platzieren. Eigentlich wäre das ein schönes Jubiläum für eine Fernsehshow: „30 Jahre In der Weihnachtsbäckerei“ …

Auch ein weiterer Klassiker setzt eine Duftmarke: Heintje veröffentlichte vor genau 50 Jahren seine ersten Schallplatten. Eine Woche vor seinem mit Spannung erwarteten Jubiläumsalbum „Heintje und ich“ taucht sein Album „Seine größten Erfolge“ als Re-Entry in den Top-75 auf.

Ein Blick auf die Single-Charts lohnt sich in dieser Woche ausnahmsweise auch für Freunde deutscher Musik. Wie die GfK in ihrer Chartsanalyse mitteilt, ist dem Rapper Bausa der erfolgreichste deutschsprachige Nummer-Eins-Hit seit 2008 gelungen – erstmals seit Schnuffels „Kuschel Song“ hielt sich ein deutschsprachiger Titel acht Wochen an der Spitzenposition. Damit ist „Was Du Liebe nennst“ nebenbei der am häufigsten an der Spitze platzierte HipHop-Song aller Zeiten.

Die 3 beliebtesten
Schlager-News