Roland Kaiser: “Ich bin kein Schlager-Beauftragter”

Roland Kaiser ist bekannt für “klare Kante”. Egal, ob es um seinen Beruf als Schlagerkünstler oder um sein politisches Engagement geht: Der Entertainer positioniert sich mit einer eigenen Meinung. In einem Radiointerview mit dem Sender “hr-Info” äußert sich Kaiser erneut zu aktuellen Themen und stellt klar: “Ich mache meine Überzeugungen nicht von merkantilen Interessen abhängig.”
Roland Kaiser ist seit vielen Jahren SPD-Mitglied und verdankt seine Wertvorstellungen vor allem seinem eigenen Lebensweg. Aufgewachsen im Berliner Wedding, einem Arbeiterviertel, fühlt er sich genau jenen Traditionen verpflichtet: Ihm sei wichtig, nicht nach unten zu treten, Recht von Unrecht zu unterscheiden und die eigene Meinung nicht von finanziellen Vorteilen abhängig zu machen. Dies seien Prinzipien, die er auch an seine Kinder weitergäbe.
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Roland Kaiser: Er ist kein Spaßmacher
Kaiser verbindet mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier eine lange Freundschaft. Er kennt darüber hinaus weitere SPD-Spitzenpolitiker wie Kanzlerkandidat Olaf Scholz oder Sigmar Gabriel persönlich. Der war vor vielen Jahren der "Pop-Beauftragte" seiner Partei, eine Position, die ihm jede Menge Häme eingebracht hat. Als Kaiser von der Radiomoderatorin Mariela Milkowa gefragt wird, ob er sich vorstellen könne, "Schlager-Beauftragter" der SPD zu werden, winkt er ab: Nein, dafür stünde er nicht zur Verfügung. Typisch Kaiser! Er ist eben kein Spaßmacher. Er trennt zwischen seinen politischen Positionen und seinen Auftritten als Unterhaltungskünstler. Auch ein politisches Amt käme für ihn nicht infrage.
"Auf der Bühne gibt es zwischen mir und meinem Publikum einen unausgesprochenen Vertrag", sagt Kaiser. Er mache Unterhaltung auf bestmöglichem Niveau und nutze die Bühne nicht für politische Ansprachen. Er sei froh gewesen, Anfang September zwei Konzerte in der Berliner Waldbühne spielen zu dürfen und habe seine Fans in den letzten Monaten vermisst.
Roland Kaiser: Existenzängste!
Die Corona-Zeit sei für alle, die in der Veranstaltungsbranche arbeiten, eine große Belastung. Die Existenzängste vieler Kollegen und Freunde würden ihm große Sorgen bereiten. "Kultur ist ein Grundbedürfnis der Menschen", so Kaiser. Und wenn es möglich ist, sich unter Einhaltung von Hygieneauflagen in ein Flugzeug zu setzen, dann müsse das eben beispielsweise auch für Kinobesuche gelten. Er sei zuversichtlich, dass im kommenden Frühjahr alle zu einer "neuen Normalität" finden würden. Es bleibt zu hoffen, dass die Legende Recht behält.