Gil Ofarim: Hat er seine Karriere ruiniert?

Es ist gerade wohl DAS Thema, das die Gemüter in Deutschland erhitzt. Ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels soll Sänger Gil Ofarim aufgefordert haben, seine Davidstern-Kette beim Check-In abzulegen. Doch: Zeugenaussagen stützen die Darstellung des Musikers nicht. Hat Ofarim seine Karriere mit dieser Story ruiniert? 

Ein Untersuchungsbericht einer Rechtsanwaltskanzlei legt offen, dass kein Zeuge die Aussagen von Gil Ofarim gestützt hat. Laut "Zeit" hat keiner der Befragten antisemitische Beleidigungen mitbekommen. Ofarim soll zudem die Worte "Scheißhotel" und "Scheißladen" gepöbelt haben. Der 39-Jährige habe daraufhin gedroht, ein Video auf Instagram zu veröffentlichen, das "viral" gehen würde. Die Untersuchung der Leipziger Staatsanwaltschaft steht noch aus.

Polizei hat Zweifel

Auch "BILD" hat vor kurzem berichtet, dass auch die Polizei "ernstzunehmende Zweifel" an Gil Ofarims Erzählungen habe. Auf einem Überwachungsvideo konnte zum Tatzeitpunkt keine Davidstern-Kette erkannt werden.

Gil Ofarim: Hat er gelogen?

Fans und Medien stellen sich nun diese eine Frage: Warum sollte Gil Ofarim gelogen haben? Im "Zeit"-Artikel wird berichtet, dass Ofarim sich massiv darüber aufgeregt habe, dass zwei Gäste, die hinter ihm in der Warteschlange standen, zuerst die Zimmerkarten bekommen haben. Aber ist dieses kleine Ärgernis ein Grund, ein Hotel mit einem Antisemitismus-Vorwurf an den Pranger zu stellen? Als Profi, der schon von Kindesbeinen an in dieser Branche aktiv ist, sollte Ofarim eigentlich wissen, dass mögliche Falschbehauptungen seine Karriere ruinieren könnten. Man darf gespannt sein, wer am Ende recht hatte: Gil Ofarim oder der beschuldigte Hotelmitarbeiter.