InterviewWencke Myhre: „Schicksalsschläge haben uns noch mehr zusammengeschweißt“

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Wencke Myhre: „Schicksalsschläge haben uns noch mehr zusammengeschweißt“ © Max Morath / Schlager.de

Getreu dem Motto: Lieber gemeinsam statt einsam meistern Wencke Myhre und ihr Bruder Reidar (77) jede noch so schwierige Lebenssituation. Anlässlich ihres 75. Geburtstag erinnert sich die Sängerin an den Lebensweg, den sie zusammen gegangen sind.

Wie haben Sie sich als Kinder verstanden?

Unser Vater fuhr tagsüber Bus und spielte abends mit seiner Band. Mama nahm uns mit zu den Konzerten, wo wir hinter der Bühne auf unseren Vater warteten. Sie hatte stets zwei aufblasbare Matratzen, eine Decke und ein paar Kuscheltiere dabei. So verbrachte ich meine Kindheit fröhlich hüpfend und singend auf einer Matratze mit meinem Bruder. Wir waren immer schon ein Herz und eine Seele.

Sie mussten aber auch ein schweres Schicksal meistern …

Als kleiner Junge wollte sich Reidar aus einem Stück Holz einen Bogen schnitzen. Ihm rutschte dabei das Messer ins Auge ab, seine Pupille wurde durchgeschnitten. Man konnten zwar sein Auge retten, aber nicht seine Sehkraft. Heute ist er auf einem Auge blind. Trotzdem hat er sich nie unterkriegen lassen. Uns hat das alles noch mehr zusammengeschweißt.

In welchem Moment war Ihr Bruder eine besonders große Hilfe?

Einer der schlimmsten war damals der Tod unserer Mutter im Jahr 1990. Sie ist ganz plötzlich und unerwartet gestorben. Ich hatte davon nichts mitbekommen, weil ich ein Konzert gab. Er musste mir die traurige Nachricht danach überbringen.

Gab es noch andere Situationen?

Ewig dankbar werde ich meinem Bruder vor allem für seine Hilfe nach dem Freitod meines Ex-Mannes sein. Mein Sohn Michael war neun Jahre alt, als er seinen Vater verlor. Es waren die Familie, die Freunde und vor allem mein Bruder, die in dieser Zeit für ihn da waren.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis beschreiben?

Reidar ist einfach ein guter Mann. Noch stolzer als ich kann man auf seinen Bruder gar nicht sein. Obwohl wir viele Schicksalsschläge meistern mussten, ist eines dabei nie auf der Strecke geblieben: unser Humor!

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