Wer hätte das gedacht?Königin Maxima: Sie geriet in die Fänge einer unheimlichen Sekte
Sie wollte am Hof und vom Volk endlich respektiert werden. Deswegen traf die verzweifelte Maxima eine fatale Entscheidung – ein Schritt, der sie beinahe alles gekostet hätte, was ihr lieb und teuer war
Es geschah in einer Herbstnacht 2009. Nebel lag über der Nordsee. Auf dem Landgut Eikenhorst in den Dünen von Wassenaar brannte Licht. Maxima der Niederlande stand am Fenster und starrte in die Dunkelheit. Sieben dramatische Ehejahre lagen hinter ihr. Offener Hass war der jungen Argentinierin entgegengeschlagen, als sie sich 2001 mit Kronprinz Willem-Alexander verlobt hatte. „Die Volksseele kochte, denn so eine wollte man nicht im Palast“, erinnerte sich Geheimdienstchef Frits Hoekstra in seinem Buch „Der Dienst“. Schließlich hatte Maximas Vater Jorge Zorreguieta einst für den grausamen Diktator Videla gearbeitet. Gerüchte über Scheidung und Exil flammten auf. Maxima drohte in Schwermut zu verfallen.
Die Scheinwerfer einer Limousine rissen Maxima aus ihren dunklen Gedanken. Eine junge Frau namens Bahia Tahzib-Lie stieg aus und huschte in die Villa. Das Treffen war perfekt geplant. Hausherr Willem war auf Dienstreise. In jener Nacht wurden Bahia und Maxima zu Verschwörerinnen. Bahia, eine zierliche Politikerin mit exotischem Charme, hatte bedeutenden Einfluss. In ihrem Adressbuch standen die Geheimnummern von Männern, die die Welt regierten. Sie galt als knallhart. Bahia begeisterte die verstoßene Prinzessin für einen Machtkampf gegen ihren Mann und Schwiegermutter Beatrix.
Nur wenige Wochen später bekam Bahia den Job als persönliche Sekretärin der Prinzessin und befreite sie aus der Isolation auf dem abgelegenen Landgut in den Dünen. „Maxima und meine Tochter waren ein Herz und eine Seele. Sie reisten gemeinsam in viele Länder“, verriet Bahias Mutter Joanna. Und die Verschwörung der Frauen trug Früchte. Maxima wurde Mitglied des Staatsrats, des höchsten Beratungsgremiums der Regierung. Sie drängte ihren Mann in die zweite Reihe. „Sie begann den Thronfolger zu dominieren. Im Palast geriet man in Panik“, so Geheimdienstchef Hoekstra. Doch selbst Königin Beatrix waren die Hände gebunden. Am 30. April 2013 dankte sie entnervt ab.
Nach der Krönungsfeier spitzte sich die Lage zu. Mächtige Hintermänner von König Willem streuten gefährliche Gerüchte über Bahia. Das Magazin „Privé“ fragte öffentlich: „Steckt hinter Maxima eine Sektenfrau?“. Tatsächlich war Bahia im Vorstand der iranischen Bahai-Sekte in Amsterdam. Hunderte Mitglieder der Gemeinschaft waren im Iran hingerichtet worden. In Holland hatte sie 1400 Mitglieder. „Diese Frau hinter Maxima. Passt auf sie auf!“, warnte die große Polit-Zeitung „Nieuwe Rotterdamsche Courant“. Ganz Holland war schockiert. Schließlich hatte es im niederländischen Königshaus schon einmal eine ähnliche Intrige gegeben. Damals vertraute Königin Juliana einer Wunderheilerin namens Greet Hofmans. Prinz Bernhard verriet den Skandal an die Presse. Hofmans verschwand über Nacht aus dem Palast.
58 Jahre später wiederholte sich die Geschichte: Willem verbannte die engste Vertraute von Maxima. Ihre Freundschaft konnte der König aber nicht zerstören. Die Frauen trafen sich diskret immer wieder. Heute ist Bahia zurück in den Niederlanden und hat als Botschafterin für Menschenrechte mehr Macht als je zuvor …
Willem-Alexander: So viel verdient der niederländische König

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