Im InterviewRoland Kaiser: „Man muss lernen, mit Niederlagen umzugehen“
Egal wie hart die Zeiten auch waren: Der Schlager-Star ließ nie den Kopf hängen und sah stets nach vorne. Er blickt auf ein Leben mit vielen Höhen – aber auch Tiefen zurück. Seine Musikkarriere war stets erfolgreich, doch fernab der Bühne war das Schicksal nicht immer gnädig mit ihm. Als Jugendlicher erfuhr Roland Kaiser, dass er ein Findelkind ist. 2000 erhielt er die Diagnose COPD. Eine Lungentransplantation vor zwölf Jahren rettete ihm das Leben. Am 10. Mai wurde er 70 Jahre alt…
Welchen Wunsch würden Sie sich gern erfüllen?
„Einen besonderen Wunsch habe ich nicht, weil ich finde, dass ich ein ausgesprochen glücklicher Mensch bin. In meinem Leben habe ich eine großartige Frau, wunderbare Kinder und gute Freunde. Ich bin nicht unerfolgreich in meinem Beruf und gesund – mehr Wünsche sollte man da nicht mehr haben.“
Gibt es ein Geheimrezept, wie Sie sich fit halten?
„Ich halte mich fit, indem ich in Maßen lebe, sprich nicht über die Stränge schlage und mich natürlich jeden Tag sportlich betätige. Nach dem Motto: „Wer rastet, der rostet“ – damit das Rosten eben nicht so schnell eintritt.“
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Andere sind mit 70 in Rente. Was treibt Sie an, weiterzumachen?
„Ich habe das Gefühl, dass diese Arbeit mich nicht stresst, sondern mich eher positiv aufwühlt. Ich habe unglaubliche Freude daran und höre nicht auf, nur weil ich denke, ich müsste mich zur Ruhe setzen. Solange ich das kann, was ich liebe, werde ich es tun. Dieses Jahr freue ich mich am meisten darauf, meine Konzerte im Sommer spielen zu können.“
Neben vielen Highlights hatten Sie auch einige Rückschläge. Was ist Ihr Geheimrezept, um positiv zu bleiben?
„Kein Leben ist nur mit Höhepunkten belegt. Mein Rezept dagegen anzugehen, ist A die Situation anzunehmen und B dagegen anzukämpfen. Persönlichkeiten bilden sich in erster Linie in Tälern. Man muss das Tal annehmen, um einen Höhepunkt wieder genießen zu können. Ich finde, es ist ein guter Lernvorgang zu begreifen, dass ein Leben lang nicht immer nur Highlights kommen können.“
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Ihre neue Single heißt Gegen die Liebe kommt man nicht an. Wie kam es zu dem Titel?
„Den Titel hat mir meine Freundin und Kollegin Maite Kelly angeboten. Ich fand die Zeile auf Anhieb genial. In meinen Augen ist das Werk von Maite ein Volltreffer, aber ob er wirklich einer wird, entscheiden am Ende die Fans.“
Ihr neues Album wird im September erscheinen und Perspektiven heißen. Zu welchen Themen haben Sie heute mit 70 eine ganz andere Perspektive als früher?
„Ich habe heute zu vielen Dingen eine andere Perspektive als früher, zum Beispiel die Sicht auf das eigene Leben und wie man dies gestalten sollte. Auch im Hinblick auf das Thema Gesundheit und deren Erhaltung, was ich früher nicht ganz so akribisch gesehen haben. Aber auch die Einstellung zum eigenen Beruf hat sich verändert. Früher war diese geprägt von der Sehnsucht, keine Fehler zu machen. Heute ist sie eher einer gewissen Ruhe und Entspanntheit gewichen, das zu genießen, was auf einen zukommt.“
Können Sie schätzen, wie viele verschiedene Anzüge Sie Ihre Karriere über getragen hast?
„Da ich bisher 48 Jahre auf der Bühne gestanden habe, habe ich sehr viele Anzüge verbraucht. Meine Frau und ich haben unlängst unsere Ankleide aufgeräumt und dabei sind mir viele Anzüge begegnet, von denen ich mich dann verabschiedet habe. Ich habe einen Laden aufgetan, der solche Waren verkauft und die Erträge aber an soziale Zwecke und soziale Einrichtungen spendet. Ich denke, das ist eine ganz gute Lösung, um solche Sachen später einmal weiterzugeben.“
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