Ehrliche WorteDie Amigos: „Nur mit ganz viel Liebe lässt es sich ertragen“
Sie sind dafür bekannt, dass sie immer auch darüber singen, worüber manch einer nicht einmal sprechen möchte. Auf ihrem aktuellen Album „Liebe siegt“ behandeln sie das Thema Babyklappe. Auch über Missbrauch und Demenz haben sie schon gesungen. Und bei eben diesem letzten Thema hat Bernd Ulrich (71) eine ganz persönliche Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über seinen guten Freund.
Die Amigos: Die Schicksale anderer Menschen berühren sie sehr
„Wir haben früher zusammen Fußball gespielt, aber heute ist er nicht mehr der von damals. Wenn ich sehe, wie er jetzt durch die Straßen geht und sich fragend umschaut, tut mir das weh“, sagt er im Gespräch mit NEUE POST. Manches Mal weiß er nicht mehr, wer er ist, wo er ist und warum. „Demenz ist eine schreckliche Krankheit“, sagt Bernd. „Sie kommt schleichend, ist unheilbar, kann jeden von uns treffen. Diese Schicksale berühren uns.“ Deshalb war es seinem Bruder Karl-Heinz (73) und ihm so wichtig, das Lied „Die Liebe meines Lebens“ zu singen, die dieses Thema betrifft. Bernd: „In dem Lied gibt es eine Stelle, in der sich zwei Menschen unterhalten.“ Die berührenden Worte für den Sprechteil des Lieds hat er selbst gefunden: „Ich fragte ihn, warum gehst du mit ihr spazieren? Sie kennt dich doch gar nicht mehr. Er aber sagte: Sie weiß nicht, wer ich bin – aber ich weiß, wer sie ist. Sie ist die Liebe meines Lebens!“ Zeilen, die mitten ins Herz gehen. „Demenz ist für die Angehörigen schlimmer als für die Kranken. Sie wissen ja gar nicht, was mit ihnen passiert“, so Bernd, der sich kürzlich auch zum Thema Cybermobbing äußerte.
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„Es schmerzt, das mit anzusehen“
Das gilt auch für ihren Freund. „Wir haben in seinem Garten gefeiert, tolle Zeiten erlebt. Aber jetzt ist er ist ein anderer Mensch, trauriger. Seine Ausstrahlung, sein Wesen. Es schmerzt, das mit anzusehen“, sagt Bernd. Und weiter: „Noch erkennt er Karl-Heinz und mich. Die Krankheit ist noch nicht so weit vorangeschritten. Aber wir wissen, dass wir eines Tages Fremde für ihn sein werden.“ Der Gedanke, er selbst könnte eines Tages Demenz bekommen, die Erinnerung an seine Liebsten verlieren, bedrückt Bernd. „Ich hoffe, es kommt bei mir niemals so weit.“ In der Familie der Brüder hatte bislang zum Glück niemand Demenz. Auch sonst lassen sich die Amigos von Schicksalsschlägen nicht beirren. „Ich hoffe, wir bleiben verschont.“ Er nimmt einen Zug von seiner Zigarette und sagt nachdenklich: „Das Schlimmste ist, dass wir alle genau wissen, wie Demenz endet. Es gibt hier kein Happy End. Genau deswegen muss man versuchen, jeden Moment ganz bewusst zu genießen. Das sind wir auch unserem Freund schuldig. Respekt ist wichtig, und zu spüren, dass man als Mensch geschätzt wird, egal welchen Weg du gehst!“
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