Traurige BeichteThe Kelly Family: Fast wären sie auseinandergerissen worden

The Kelly Family: Fast wären sie auseinandergerissen worden © BMC-Picture/Dominik Beckmann
Jenny Rommel
Redakteurin

Man kann sich nur vorstellen, wie es für einen Mann sein muss, der seine Frau verliert und plötzlich alleinerziehender Vater von zwölf Kindern ist. Zeit zum Trauern bleibt da nicht. Denn es muss schließlich weitergehen – egal wie. Doch der Tod seiner Frau Barbara-Ann (†) stürzte Dan Kelly (†) 1982 in eine schwere Krise. Er sah keinen anderen Ausweg, als zur Flasche zu greifen.

The Kelly Family: Einer für alle und alle für einen

In der RTLZWEI-Doku „The Kelly Family – Die Reise geht weiter“ (montags, 20:15 Uhr) sprechen Kathy (59), Patricia (52), Joey (49), Jimmy (51), John (55) und Paul (58) über die wohl schlimmste Zeit in ihrem Leben. Über die Zeit, in der ihr Vater Dan (†) in Paris an dem Verlust der Mutter zu zerbrechen drohte. Denn er griff zur Flasche, ging in Kneipen, konnte nicht für die Familie da sein. Die damals 22-jährige Kathy begleitete ihn, zog sich dafür die Kapuze ihres Capes tief ins Gesicht: „Ich habe immer so getan, als ob ich ein Mann wäre … Ich wollte nicht, dass die Leute sehen, dass ich eine Frau bin.“ Sie achtete darauf, dass ihr Vater nach seinen Kneipentouren wieder ins Hotel, in dem die Familie damals lebte, zurückfand. „Für mich war klar: Wenn ich ihn nicht ins Hotel kriege und die Polizei ihn findet, dann werden ihm die Kinder entzogen“, so die 59-Jährige. Sie fühlte sich für ihre jüngeren Geschwister verantwortlich und „hatte immer Angst“, dass „alle auseinandergerissen werden“.

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Man muss den Neuanfang wollen

Tage und Nächte überlegten die Geschwister, wie sie ihrem Vater Dan (†) helfen könnten. Kathy beispielsweise dachte mehrmals: „Ich muss ihn loslassen“ – denn oft merkt man erst, dass man Hilfe braucht, wenn man am Tiefpunkt angekommen ist. Zum Glück sah irgendwann auch ihr Vater ein, dass es so nicht weitergehen kann – und so schaffte er es, vom Teufel Alkohol loszukommen. Danach trank er nie wieder. „Wenn er das nicht hingekriegt hätte: Die Kelly Family, so wie wir sie kennen, würde es nicht geben“, ist sich Kathy Kelly sicher. Auch für Patricia, die mit Kathy zu den Ältesten gehörte, war diese Zeit nicht leicht. Denn beide wurden zu einer Art Familienoberhaupt. Sie erinnert sich: „Wir haben für die Kinder gesorgt, sie haben bei uns geschlafen. Wir haben die Nachtschicht gemacht mit den Kleinen, wir haben die Windeln gewechselt, wir haben sie gewaschen, die Haare gekämmt, Klamotten gewaschen, gekocht …“ Joey ist rückblickend dankbar für die große Unterstützung der Schwestern: „Es war eine schwierige Zeit, für uns alle. Patricia war Teenager. Ich war zehn, sie war 14-15. Und für eine junge Frau ist das nicht einfach.“ Ja, die Zeiten waren definitiv nicht immer leicht. Doch vor seinem Tod im Jahr 2002 haben sich alle Geschwister mit ihrem Vater versöhnt – das war ihnen wichtig, um mit der Vergangenheit abzuschließen und positiv in die Zukunft zu schauen.

Harte Zeiten in der Metropole Paris

Paris war vor mehr als 30 Jahren der Ort, an dem die Familie entschied: Keep on singing. Anfang der 80er waren die Kellys noch unbekannt, traten in den Metro-Stationen auf und sahen manchmal tagelang kein Sonnenlicht. Denn im Dunkeln gingen sie in die U-Bahn-Stationen, um zu musizieren – und erst als es schon wieder dunkel war, gingen sie wieder nach Hause. Manchmal spielten sie sechs Stunden, wurden dazwischen mehrfach verjagt und mussten sich immer wieder neue Plätze suchen. So waren sie teilweise zehn Stunden unterwegs. Gewohnt haben sie in drei kleinen Zimmern in einem Pariser Hotel. Denn für so eine große Familie war es so gut wie unmöglich, eine Wohnung zu finden. „Keiner wollte zehn Kinder – das ist ja assi“, erinnert sich Jimmy. Heute fragen sich alle, wie sie es damals geschafft haben, durchzuhalten, nicht aufzugeben. Doch ihr Motto war schon immer: „Wir bleiben zusammen“. Zusammenhalt wird in der Familie großgeschrieben. Wenn Kathy Kelly an ihre Geschwister denkt und daran, was für tolle Familien sie heute haben, dann empfindet sie Stolz und Dankbarkeit: „Es war wichtig, dafür zu kämpfen. Und es hat sich gelohnt.“

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