Der Diener, ihr Liebhaber, ein SkandalQueen Victoria: Ihr wildes Doppelleben und ein Mord im Salon

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Queen Victoria: Ihr wildes Doppelleben und ein Mord im Salon © IMAGO / Gemini
DAS NEUE BLATT

Es geschah in der Nacht des 27. März 1883. Eine perfekte Zeit zum Morden. Nebel lag über Schloss Windsor. Die Täter kamen weit nach Mitternacht. Mit einem Nachschlüssel drangen sie lautlos in einen Salon im ersten Stock ein. Ein Mann lag auf einer Couch. Er schlief ganz tief. Die Eindringlinge drückten ein Kissen auf seinen offenen Mund. Als das Opfer sich nicht mehr rührte, verschwanden die Mörder lautlos. Im Nebenraum schlief Queen Victoria. Erst im Morgengrauen wurde sie durch Schreie aus dem Schlaf gerissen. Eine Zofe hatte die Leiche von John Brown gefunden. Er war der Geliebte der Queen. Er wurde nur 56 Jahre alt.

„Nach dem Tod ihres Mannes Prinz Albert verfiel Queen Victoria hemmungslos ihrem Diener John“, enthüllt Historikerin Julia Baird. Sie schrieb ihm feurige Briefe. Ihr Geliebter versteckte Victorias amouröse Post, 300 Liebesbriefe. „Damit könnte ich das Königshaus erpressen“, sagte er. Dann kamen seine Mörder.

Die Affäre mit dem Schotten begann kurz nachdem Prinz Albert 1861 gestorben war. Die Queen, die ihren Mann sehr geliebt hatte, drohte an der Einsamkeit im riesigen Palast zu ersticken. Sie flüchtete in die Arme ihres Dieners. Ein Prachtkerl von einem Mann. Zwei Meter groß, eisenharte Muskeln. „Das Paar trank Whisky und tanzte bis zum Morgengrauen“, verriet ihr Hofarzt Sir James Reid eifersüchtig. Der schrieb das wilde Doppelleben der Königin in seinen Tagebüchern auf. Er nannte den Diener den „Hengst der Queen“.

Als sich am 29. Februar 1872 der junge Arthur O’Connor mit einer Pistole auf Königin Victoria stürzte, warf sich John ohne zu zögern todesmutig in die Schussbahn. Die Queen verlieh ihm einen Orden, die Tageszeitungen feierten ihn als Nationalhelden.

John wurde zum heimlichen Machthaber auf Schloss Windsor. Hofarzt Sir James Reid machte eine skandalöse Entdeckung: „Ich öffnete die Tür zu Victorias Privatsalon. Ich erwischte John Brown, als er seinen Kilt vor der Queen fallen ließ“, hielt er in seinem Tagebuch fest.

„Sogar eine heimliche Hochzeit fand in der Schlosskapelle statt. John gab bei der Trauung der Queen den Ehering seiner Mutter“, entdeckte Biografin Julia Baird. „Victoria war unsterblich in diesen derben Schotten verliebt.“

Als die Königin am 22. Januar 1901 starb, fand ihr Privatsekretär eine Liste von Dingen, die sie in ihrem Sarg haben wollte. Der Ehering, den John Brown ihr zur heimlichen Hochzeit schenkte, ein Foto von John in seiner Paradeuniform, eine Haarlocke und sein Taschentuch.

Viele Jahre später fand Victoria-Biografin Julia Baird im Keller des Landguts des verstorbenen Hofarztes Sir Reid in dem Dorf Berwick upon Tweed Tagebücher und die Krankenakten der Queen. Julia Baird schrieb ihr Buch „Queen Victoria“ und sandte das Manuskript zum Buckingham-Palast.

In einem Brief forderte Queen Elizabeth die Schwärzung aller Auszüge aus den Aufzeichnungen des Hofarztes und die Herausgabe der Tagebücher. Die Autorin weigerte sich.

Daraufhin brachen Unbekannte in ihre Villa ein und entwendeten die letzten Beweise des wilden Doppellebens von Queen Victoria.

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