Ihr Tod traf ihn hart...Prinz Frederik: Er tanzte mit seiner Freundin – dann lief sie ihrem Mörder in die Arme
Es war der Sommer ihres Lebens. Es war ihr letzter. Das ahnte Anne Stine Geisler in dieser heißen Nacht des 4. Juni 1990 nicht. Sie war 18. Sie hatte große Träume. Sie wollte Ärztin werden. Und nun fühlte sie ihre erste große Liebe. Sie hütete sie in ihrem Herzen als Geheimnis. Anne trug ein leichtes Sommerkleid und rote Ballerinas. In „Sabines Cafeteria“ feierte die Studentin den „Prinsendag“ – den Tag des Prinzen. Auch Prinz Frederik, ein Freund von ihr, soll kurz reingeschaut und mitgetanzt haben. Es war 2 Uhr 55, als Anne das Café im Nobelviertel von Kopenhagen verließ.
Das Böse wartete in der Teglgårdsstræte Nr. 15. Im vierten Stock hatte Anne ihre Studentenbude. In der Dunkelheit des Hinterhofs lauerte der Mörder. Er drückte dem Mädchen ein Messer an die Halsschlagader. Er zog sie die steile Treppe in einen kleinen Keller hinunter. Er fesselte ihre Hände und Beine mit einem Draht. Mit dem Messer ritzte er die Buchstaben „PF“ in ihren Unterarm. „PF“ wie Prinz Frederik. War der Täter eifersüchtig auf ihn? Dann erwürgte er das Mädchen. Erst 16 Stunden später wurde die Leiche entdeckt. Diese Sommernacht sollte keiner mehr vergessen, der zuvor mit Anne im Café war.
Kommissar Ove Dahl von der Mordkomission K1 fand bei der Durchsuchung in Annes Zimmer ein Tagebuch. Darin stand eine Geheimnummer – eine von der roten Sperrliste. Der Mann, der sich meldete, war Prinz Frederik. Der 22 Jahre alte Thronfolger spielte im Leben der toten Studentin eine bedeutende Rolle. Fred, wie er sich nach Dienstschluss im Palast nannte, feierte gern in „Sabines Cafeteria“. Der Prinz und Anne hatten sich auf der noblen Privatschule Krebs Skole in Kopenhagen kennengelernt.
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„Wer tötete Prinz Frederiks Freundin?‘ Mit dieser Schlagzeile schockierte die größte Tageszeitung Kopenhagens den Palast. „Prinz Frederik war tief betroffen von diesem Mordfall“, schrieb Biograf Sore Baastrup in seinem Enthül lungsbuch „Ein Teufel in heller Nacht“. Anne hatte viele lange Nächte mit Fred und seinen Freunden getanzt. Sie war beliebt. Schauspieler, Filmemacher und Schriftsteller machten ihr den Hof. Und dann lief sie ihrem Mörder in die Arme …
Annes Vater war der Lehrer von Frederik. Der Prinz schrieb einen langen Brief an Kirsten und Steen Geisler, die Eltern der Toten.
„Anne war eine strahlende Erscheinung. Ich verstehe nicht, wie jemand dieses freundliche Mädchen so grausam ermorden konnte“, sagte ihre verzweifelte Mutter.
„Anne war ein Schmetterling voller Träume, der nur einen Sommer erleben durfte“, schrieb Biograf Sore Baarstrup. Kommissar Ove Dahl saß in einem Büro der Polizeiwache in Kopenhagen. Er hatte viele Jahre lang den Mörder gesucht. Hinter ihm an der Wand klebte ein Zeitungsausschnitt: „Der Mordfall Anne“.
„Anne war das Opfer einer sadistischen Person, die es genießt, Frauen zu erniedrigen“, bekannte Kommissar Ove Dahl.
In einem Grab unter einem Baum auf dem Assistens-Friedhof in Kopenhagen fand Anne ihre Ruhestätte. Der kleine Grabstein ist mit den Jahren eingesunken. Doch jeden Prinzentag am 4. Juni liegt ein Strauß blauer Kornblumen dort. Es sind Frederiks Lieblingsblumen.
Royaler Nachwuchs: Die Thronfolger von morgen

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