Ein Versicherungsexperte rechnet vorHelene Fischer Unfall-Drama: Wer auf dem Millionen-Schaden sitzenbleibt

Helene Fischer Unfall-Drama: Wer auf dem Millionen-Schaden sitzenbleibt © BMC-Images/ Dominik Beckmann
Jörg Schulz
Redakteur

Das Unfall-Drama um Helene Fischer: Tausende Fans bangen um die Fortsetzung der Tour. Doch was kostet so ein Konzert-Ausfall eigentlich den Veranstalter? Und bleibt dieser dann auf den Kosten sitzen?

Helene-Fischer-Konzerte sind Riesen-Events mit zahlreichen Geschäftspartnern, darunter die Halle, Fanartikel-Verkäufer, die Produktions-Crew, das Catering, Ticketdienstleister und nicht zu vergessen die Sängerin selbst, die ihre Gage nur dann erhält, wenn sie auch tatsächlich auftritt. Wenn der Künstler krankheitsbedingt ein Konzert absagen muss, verlieren all diese Parteien Geld. Bei Megastars wie Helene Fischer kann der Gesamtverlust schnell in schwindelerregende Höhen klettern. Die "Bild"-Zeitung schätzte 2018, als Helene Fischer wegen eines hartnäckigen Infekts der oberen Atemwege sieben Tour-Konzerte absagen musste, den gesamten finanziellen Schaden bei im Schnitt 10.000 Besuchern auf 600.000 Euro pro abgesagter Show. Versicherungsexperte Matthias Glesel vermutete damals auf der Branchen-Website "Versicherungsbote" sogar, die Summe könnte doppelt so hoch liegen. Bei den neun aktuell verschobenen Konzerten würden so vermutlich mindestens 5,4 Millionen Euro zusammen kommen.

Doch auf den Unkosten muss in der Regel niemand sitzen bleiben. Denn Tour-Veranstalter sichern sich gegen Fälle wie diesen mit einer sogenannten "Ausfallversicherung" ab. Diese kommt für sämtliche finanziellen Schäden auf, die durch die Absage – und Verlegung – eines Konzerts entstehen. Denn auch ein Konzert, das zu einem späteren Termin nachgeholt wird, verursacht Extra-Kosten, wie die Anmietung der Halle für den zweiten Termin oder die Beschäftigung der Produktions-Crew mit dem erneuten Aufbau.

Helene Fischer wollen alle versichern

Der Versicherer wird dafür meistens mit einem gewissen Prozentsatz an den Gesamteinnahmen der Tour beteiligt. Bei großen Künstlern wie Helene Fischer liegt dieser Prozentsatz in der Regel im niedrigen einstelligen Bereich. Die großen Versicherer liefern sich ein Wettbieten um die wenigen verbliebenen Superstars der Branche, das treibt den Prozentsatz weiter nach unten als bei kleineren Künstlern.

Für die Versicherungen: Zuerst der Arzt, dann der Gutachter

Solche Ausfallversicherungen greifen dann nicht nur im Fall von Naturkatastrophen oder Terroranschlägen, sondern auch ganz banal: im Krankheitsfall. Wie jeder Arbeitnehmer muss sich Fischer ihre Krankheit von einem Arzt bescheinigen lassen. Bei Künstlern kommt dann aber noch ein Gutachter hinzu, der das Attest für die Versicherung auf Herz und Nieren prüft. Da können Fragen auftauchen, wie: Ist der Arzt vertrauenswürdig? Spielt Fischer ihre Krankheit nur vor?

Helene Fischer muss auf den Rat hören

Tatsächlich hat der Arzt das letzte Wort, wann ein Auftritt wieder möglich sein wird. Sollte Helene Fischer gegen den ärztlichen Rat auftreten, sich der Zustand sogar verschlechtern, könnte die Versicherung ein Selbstverschulden unterstellen – und die Versicherungssumme einbehalten. Das wäre ein GAU für den Veranstalter. Und Helene Fischer.

So hat sie sich verändert

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