Es ist ein leiser Schmerz, der mitschwingt – auch wenn Karl-Heinz Ulrich von den Amigos wieder auf der Bühne steht. Fast anderthalb Jahre ist es her, dass seine geliebte Ehefrau Doris dem Krebs erlag. Doch der Sänger ist überzeugt: Sie hätte gewollt, dass er weitermacht.
„Ich habe tausende Briefe bekommen. Viele Fans haben mich ermutigt“, erzählte Karl-Heinz im Interview mit „hr4“. Nach dem Tod seiner Frau sei lange unklar gewesen, ob die Amigos überhaupt weitermachen. „Ich habe lange überlegt…“
Amigos-Art: Die Brüder helfen sich
Sein Bruder und Bandkollege Bernd Ulrich habe ihm schließlich die Entscheidung überlassen. „Der Bernd hat auch gesagt: ,Wenn du sagst Wir hören auf, dann hören wir auf. Dann ist Schluss. Du bestimmst das jetzt’“, so Karl-Heinz. „Doris wusste, dass Musik mein Leben ist.“ Die Antwort fand er in sich selbst – und in seiner Erinnerung an Doris. „Ich denke, meine Frau hätte das so gewollt, dass ich jetzt nicht einfach aufhöre und mich zu Hause hinsetze. Sie wusste, dass Musik mein Leben ist“, erklärte er gegenüber hr4.
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Doris war im Februar 2024 nach fast dreijährigem Kampf gegen den Krebs gestorben. 71 Jahre alt wurde sie – 44 Jahre lang war sie mit Karl-Heinz verheiratet. Für ihn war sie die große Liebe. Der Verlust sitzt tief. Doch die Musik wurde zum Trost. Die Bühne helfe ihm, sagte er, und sei ein Stück Trauerbewältigung. „Ich merke, wenn man auf die Bühne kommt und ein paar Lieder gesungen hat, dass das doch unheimlich hilft“, sagte Karl-Heinz.
So sehr ihn die Auftritte stärken – die Rückkehr nach Hause fällt schwer. Besonders nachts sei es hart. „Wenn du nachts irgendwann von der Tour heimkommst und es ist kein Mensch mehr da, das ist schon sehr schlimm“, gab er offen zu. Und dann bricht es aus ihm heraus: „Meine Frau stand immer schon vor der Tür, wenn ich heimgekommen bin. Das sind Sachen, da gehst du ins Bett und kannst nicht schlafen.“ Berührende Worte eines Mannes, der seine große Liebe verloren hat – aber weiter singt, weil sie es so gewollt hätte.