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Anna-Carina Woitschack – Krebs-Drama: DAS sagt eine Deutsche Krebshilfe-Expertin

Anna-Carina Woitschack in Sorge. Ihr Vater Wendolin hat Krebs. Schlager.de erklärt, was das für ihn, für tausende weitere Patienten bedeutet.

Anna-Carina Woitschack
© IMAGO/Horst Galuschka

Anna-Carina Woitschack: Vom DSDS-Star zur Schlagersängerin

Prompt: https://www.schlager.de/stars/anna-carina-woitschack/Description: Erfahre alles über Anna-Carina Woitschacks beeindruckenden Weg vom DSDS-Teilnehmer zur bekannten Schlagersängerin und Moderatorin, ihre Beziehungen und wie ihr Sternzeichen Skorpion ihr Leben beeinflusst.

Es ist so grauenhaft: Schlagersängerin Anna-Carina Woitschack in großer Sorge. Ihr Vater Wendolin: Lymphdrüsenkrebs. Er ist zurück. Schlager.de erklärt, was das für ihn, für tausende weitere Patienten bedeutet.

Am Mittwoch hat Anna-Carina Woitschack auf Social Media ein Foto hochgestellt. Mit einem Text dazu, der einem beim Lesen einen Klos im Hals verursacht. Zu sehen ist: Das Patientenzimmer von Wendolin Woitschack im Städtischen Klinikum Dessau: Weiße Wände, hohe Decken. Funktionale und einfache Einrichtung – ein Schrank mit braunem Holzdekor-Furnier. Das Metallbett mit seinen kaltem Chromgestell umrahmt ein Stück des gleichen Holzdekor-Furniers. An der Wand hängt ein Desinfektionsspender.

Der Vater von Anna-Carina Woitschack ist ein Zwei-Meter-Hühne

Eine mintfarbene Decke kräuselt sich auf seinem Bett. Ein blauer Florteppich dämpft jedes Geräusch. Er sitzt neben ihr auf diesem Bett, die Köpfe aneinander geschmiegt. Er soll stark abgenommen haben, der (fast) Zwei-Meter-Hühne. Man sieht es ihm nicht an. Auch seinem Lächeln, eingerahmt von einem gepflegten D`Artagnan-Bärtchen, sieht man es nicht an: Der Krebs hat sich seines Lebens bemächtigt.

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Das hat sie „Bild“ verraten: Ihr Vater war nie wirklich krank. Kein Herzleiden, kein Bluthochdruck, keine Medikamente. Ein Mann Mitte 70, der im Sommer noch seine Radtouren machte, der früh aufstand, der sich um seine Enkel kümmerte. Der das Wort „Krebs“ bis dahin nur aus Gesprächen anderer kannte. Dann kam die Diagnose. Ein Knoten, ein kurzer Moment des Innehaltens, ein Termin im Klinikum Dessau. Im Juli 2024 wussten er und seine Familie, was auf sie zukommt: Lymphdrüsenkrebs.

In Deutschland trifft es jährlich 21.000 Menschen

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 19.000 Menschen an einem Non-Hodgkin-Lymphom, weitere etwa 2.500 an einem Hodgkin-Lymphom. Während Hodgkin-Lymphome oft bei jungen Erwachsenen auftreten, betreffen Non-Hodgkin-Lymphome vor allem ältere Menschen ab 65 Jahren. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Lymphdrüsenkrebs entsteht durch entartete Zellen des Immunsystems. Die genauen Ursachen sind oft unklar, doch bestimmte Risikofaktoren gelten als belegt: Dazu zählen ein geschwächtes Immunsystem, etwa durch HIV oder nach Organtransplantationen, chronische Infektionen wie das Epstein-Barr-Virus, sowie Autoimmunerkrankungen und der Kontakt mit bestimmten Chemikalien.

Für Wendolin Woitschack hatte die erste Therapie im November begonnen. Eine intensive Chemotherapie, sechs Zyklen bis in den Januar hinein. Die Nebenwirkungen waren hart: Appetitlosigkeit, Schwäche, ein dramatischer Gewichtsverlust. Und doch schien sie zu wirken. Die Ärzte sprachen von einem „guten Ansprechen“. Die Hoffnung kam zurück, vorsichtig, tastend. Vielleicht war das ja nur ein Ausrutscher des Körpers. Vielleicht konnte man wieder zur Normalität zurückkehren …

Doch wenige Wochen später die erneute Diagnose – dieses Mal in Magdeburg. Der Krebs war zurück. „Leider noch viel aggressiver als zu Beginn“, sagte Anna-Carina Woitschack der Zeitung „Bild“. „Mein Papa hat höllische Schmerzen. Der Krebs sitzt im Hals. Ein bösartiger Tumor nahe den Mandeln, der ungünstigerweise nicht operativ entfernt werden kann. Er bekam schon die Mandeln herausgenommen, doch der Krebs hat sich weiter ausgebreitet.“

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Der Rückfall nach einer zunächst erfolgreichen Chemotherapie gilt unter Fachleuten als ein alarmierendes Zeichen. „Ein Rückfall tritt häufig innerhalb der ersten zwei Jahre auf“, heißt es vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums. Bei bestimmten aggressiven Lymphomen wie dem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom verschlechtert sich die Prognose deutlich, wenn eine erste Behandlung scheitert.

Nun ruht die Hoffnung auf einer Immuntherapie. Diese Form der Behandlung setzt auf das eigene Immunsystem, das gezielt gegen die Krebszellen mobilisiert werden soll. „In manchen Fällen kann sie das Fortschreiten der Erkrankung bremsen oder eine Remission bewirken“, schreibt die Deutsche Krebshilfe in ihrer Patientenbroschüre zu Lymphomen. Doch die Erfolgsquote hängt stark vom Tumortyp, vom Zustand des Patienten und von der individuellen Reaktion des Körpers ab.

Auch die Nebenwirkungen sind heftig: Es gibt Immunreaktionen gegen den eigenen Körper. Die aktivierten Abwehrzellen greifen nicht nur Krebszellen an, sondern mitunter auch gesundes Gewebe – das nennt man Autoimmunreaktionen. Mögliche Folgen: Hautausschläge, Juckreiz, Entzündungen, Entzündungen im Darm (Colitis), der Lunge (Pneumonitis) oder Leber (Hepatitis), Schilddrüsenfunktionsstörungen. Zudem kann es zu entzündlichen Schüben und allgemeiner Erschöpfung Erschöpfung kommen: Fieber, grippeartige Beschwerden, Extreme Müdigkeit (Fatigue), die den Alltag stark einschränken kann, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Nicht selten ist ein Kontrollverlust über das Immunsystem (Zytokinfreisetzung). In seltenen Fällen kann es dann zu einem sogenannten Zytokin-Sturm kommen – einer Überreaktion des Immunsystems, die intensivmedizinisch behandelt werden muss. Dieses Risiko besteht insbesondere bei neueren oder sehr intensiven Immuntherapien wie CAR-T-Zell-Therapien.

Dann möglicherweise psychische Belastung durch körperliche Reaktionen. Dabei liegt die Heftigkeit nicht nur im Körperlichen: Viele Betroffene empfinden es als extrem belastend, dass sich der Körper plötzlich „gegen sich selbst richtet“ – obwohl man ja eigentlich auf Heilung hofft.

Warum wird die Immuntherapie dennoch eingesetzt?

Gerade bei aggressiven oder rückfälligen Krebserkrankungen ist die Immuntherapie oft die letzte oder einzige verbleibende Option. Ihre potenzielle Wirkung kann stark sein – aber sie verlangt dem Körper viel ab. Dr. Anna Sternberg von der Deutschen Krebshilfe erklärt auf Schlager.deNachfrage: „Konkrete und sichere Angaben zur Prognose einer Krebserkrankung sind in der Regel auch für die behandelnden Ärzte schwierig.“

Zwar seien in zahlreichen Studien Daten zur Therapieverträglichkeit, zum Krankheitsverlauf und zur Überlebenszeit erhoben worden. Dies seien jedoch nur statistische Mittelwerte, die nicht immer Rückschlüsse auf die Krankheitsentwicklung im Einzelfall zulassen. Sternberg weiter: „Neben der Tumorart spielen weitere Faktoren wie das Stadium der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, das Ansprechen auf die erfolgte Behandlung sowie die persönliche Lebenssituation des Betroffenen – Alter, Vorerkrankungen, u.a. – eine Rolle.“

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Wendolin Woitschack kämpft. Es ist ein gewaltiger Kampf. Sein Alter (80) – Zwar habe ihr Vater bis vor Kurzem keinerlei Vorerkrankungen gehabt, wie Anna-Varina Woitschack erzählt. Er sei körperlich aktiv gewesen. Aber: Der Tumor ist nicht nur stark – er ist auch klug. Er verändert sich. Passt sich an. Greift gezielt Stellen an, die kaum erreichbar sind.

Dennoch: Hoffnungslos muss die Familie jetzt nicht sein. Denn die Erfahrungen, Zahlen zeigen, dass der Kampf nicht verloren sein muss. Die Heilungschancen hängen stark vom Lymphomtyp ab. Während Hodgkin-Lymphome heute in über 90 Prozent der Fälle heilbar sind, verläuft ein Teil der Non-Hodgkin-Lymphome chronisch. Besonders aggressive Formen wie das diffus großzellige B-Zell-Lymphom lassen sich in vielen Fällen heilen – vorausgesetzt, sie sprechen gut auf die erste Therapie an.



Allerdings kehrt der Krebs bei rund 30 bis 40 Prozent der Patientinnen und Patienten mit aggressivem Lymphom zurück – oft innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Behandlung. Dann verschlechtert sich die Prognose, und es kommen moderne Therapieformen wie Immun- oder Zelltherapien zum Einsatz.