Seemann, Abenteurer, Einzelgänger – so sah man Freddy Quinn jahrzehntelang. Doch vieles davon war bloß Fassade. Der 93-Jährige will damit nun aufräumen. In seiner Autobiografie „Wie es wirklich war“ und im „Spiegel“-Interview sagt Freddy Quinn: „Ich habe Blödsinn erzählt.“
Talkshows meidet er, das Gespräch mit dem Spiegel sei „das einzige“, so das Magazin. Schon früh habe ihn das Image des ewigen Seemanns gestört: „Die Deutschen dachten, die Seemannsmütze sei auf meinem Kopf festgewachsen“, sagt Freddy Quinn. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Leute mich als Sänger und Schauspieler schätzen.“
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Freddy Quinns erfundene Biografie zerbricht
Freddy Quinn, der mit Liedern wie „Junge, komm bald wieder“ oder „Heimweh“ die Nachkriegszeit musikalisch prägte, gibt zu, nie zur See gefahren zu sein. Auch viele Angaben zu seiner Herkunft sind falsch oder widersprüchlich. Geboren sei er in Wien – so steht es in der Geburtsurkunde. Doch jahrelang kursierten andere Orte: Niederfladnitz, Pula oder sogar die USA.
„All diese widersprüchlichen Angaben stammen teils von mir, teils haben sich Journalisten etwas zusammengereimt“, erklärt Freddy Quinn in seiner Autobiografie. Den Namen Quinn habe er von einem amerikanischen Soldaten übernommen. Geboren wurde er als Manfred Nidl, später adoptiert vom verhassten Stiefvater und umbenannt in Manfred Nidl-Petz.
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Die Geschichte, er sei in West Virginia zur Schule gegangen, war komplett erfunden. „Ich war nie in einer amerikanischen Grundschule, ich kannte meinen Vater nicht“, gesteht Freddy Quinn im Spiegel. Die Geschichte vom einsamen Jungen auf Vatersuche sei inszeniert worden, um ein bestimmtes Bild zu erzeugen.
Freddy Quinns Karriere begann in der „Washington Bar“ auf St. Pauli. Dort wurde er entdeckt – der Start einer außergewöhnlichen Laufbahn. Über 60 Millionen verkaufte Platten, zahlreiche Filme und eine Rolle, die ihm Ruhm, aber auch Einsamkeit brachte. Jahrzehntelang trat seine Lebensgefährtin Lilli Blessmann nur als seine Managerin auf. Heute lebt Freddy Quinn glücklich mit Ehefrau Rosi. „Sie ist das größte Glück, das mir passieren konnte“, sagt er im Interview.
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