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Nino de Angelo – Crash-Vorwurf, Drift-Video, Ermittlungen – Experte: „Kein Schlagersänger ist ein Heiliger“

Fahrerflucht-Vorwurf, Driftvideo, Ermittlungen: Nino de Angelo sorgt für Wirbel. Medienexperte Jo Groebel liefert eine Einschätzung.

© IMAGO/Stefan M Prager

„Meine damaligen Manager waren entweder zu doof oder zu gierig“

Der Crash mit Fahrerflucht vom 9. Juli in Kempten (Allgäu): Zunächst war von einem Verdächtigen die Rede – ein Promi, 61, aus der Musikbranche. Dann bestätigt die zuständige Staatsanwaltschaft gegenüber Schlager.de exklusiv: Es wird gegen Nino de Angelo ermittelt. Der hatte zwischenzeitlich mit einem Driftvideo – unterlegt mit seinem Song „Karambolage“ – auf Instagram kräftig Gas gegeben.

Nino de Angelo macht es wie viele vor ihm

Medienpsychologe Professor Jo Groebel findet dazu im Gespräch mit Schlager.de klare Worte. „Ich glaube nicht, dass das Strategie ist“, sagt Groebel. Vielmehr wirke es wie der Versuch, das Geschehen mit einer Mischung aus Flapsigkeit und juristisch unverfänglichem Schweigen herunterzuspielen.

Tatsächlich folgten die Ereignisse einem skurrilen Ablauf: Erst das Statement seines Anwalts, Nino de Angelo wolle nicht mit dem Unfall in Verbindung gebracht werden. Kurz darauf das Video – ein harmloser Scherz? Eine ironische Provokation? Für Groebel ein Beispiel für unüberlegte Krisenkommunikation: „Er macht es wie viele vor ihm – irgendwie durchwurschteln. Kommunikativ ist das alles andere als professionell.“

+++ Nino de Angelo – Crash-Flucht! Bestätigt! Staatsanwalt ermittelt gegen ihn +++

Und was macht das alles mit seinem Image?
Für Jo Groebel ist klar: Ein „Super-GAU“ sei der Fall höchstens kommunikativ – aber nicht moralisch. „Kein Schlagersänger ist ein Heiliger. Die Fans haben keinen Anspruch auf moralische Vorbildfunktion.“ Auch ein Karriereknick sei unwahrscheinlich:„Im Gegenteil. So traurig es klingt – manchmal hält so ein Vorfall einen Namen im Gespräch.“

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Er betont jedoch: Juristisch könnte sich der Fall vielleicht nachteilig entwickeln. „Das war nicht klug. Öffentliches Verhalten kann bei einem Verfahren eine Rolle spielen.“

Ein kalkulierter Skandal sei es trotzdem nicht. Vielmehr zeige sich erneut, dass Nino de Angelo eher impulsiv reagiere – „gesegnet und verflucht“, wie es auch ein früherer Albumtitel des Sängers formulierte. Groebel bringt es abschließend so auf den Punkt: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“