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Peter Maffay – Kriegs-Appel an Merz: Schon 2022 ahnte er es

Peter Maffay und sein donnernder Kriegs-Appell – politisch wie nie? Nein! Bereits 2022 knöpfte er sich dazu auf Schlager.de Merz vor.

© IMAGO/Future Image

Das ist Peter Maffay

Peter Maffay ist Vieles: Musiker, Produzent, Komponist, Botschafter, Gitarrist. Und seit 2022 auch Juror in der Jury von The Voice of Germany.

Krieg, Hass, Hunger, Tod, Vertreibung. Der emotionale Appell von Schlagerrockstar Peter Maffay war ein Donnerhall – auch in Richtung Bundeskanzler Friedrich Merz (Schlager.de berichtete). Die Angst, die ihn dabei umtreibt, steckt schon lange tief. Bereits vor drei Jahren nahm Maffay Merz ins Visier – in einem exklusiven Schlager.de-Interview. Es hat auch mit seinem Sohn Yaris zu tun …

Sein flammendes Statement– aufgehängt am Gaza-Konflikt, auch den Ukraine-Krieg spricht er an – hat es in sich. Auszüge: „Wann ist Schluss mit diesem Wahnsinn, und wenn nicht, wohin führt uns das alles?“ Die Opfer von Krieg und Vertreibung seien nur noch Zahle, mit denen „arrogante, gierige, machtversessene, ignorante und selbstverliebte Entscheidungsträger spielen, als wären es Schachfiguren“.

Peter Maffay – flammende Warnung

Mit Anspielung auf Gaza: „Man kann und darf ihn nicht verharmlosen. Wachen Sie auf, Herr Merz, Herr Pistorius, Herr Wadephul. Bleiben Sie nicht weiter der verlängerte Arm einer radikalen, ultrarechts ausgerichteten und bestimmten Politik eines, wegen völkerrechtlicher Vergehen angeklagten, Ministerpräsidenten Netanjahu. Wenn noch mehr wehrlose Kinder, Frauen und Männer getötet werden, dann klebt Blut auch an Ihren und unseren Händen.“

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Ein Interview, das er im Oktober 2022 Schlager.de gab, zeigt nun, wie sehr der Mann, dessen Leben aus mehr Höhen als Tiefen besteht, mit seinem Gewissen ringt, mit seinen quälenden Ängsten kämpft. Schon damals, vor dem Hintergrund des da schon acht Monate dauernden Überfall-Krieges Russlands auf die Ukraine, mahnte Maffay, dass sich die Welt in einer Esskalationsschraube drehe. Maffay: „Vielleicht ist diese Warnung eine der letzten Möglichkeiten, zu einem Dialog zurückzufinden. Wenn man das vergeigt, dann könnte es zu einer Situation kommen, die viele, auch ich, befürchten. Die Angst, das gute Ende nicht zu erleben, ist berechtigt. Umso wichtiger ist es, daran zu erinnern, dass wir jetzt noch die Chance haben, etwas zu ändern.“ Und er gewährt einen tiefen Einblick in seine Seele: „Ja, auch ich habe Angst. Und ich glaube, diese Furcht haben viele. Es gibt ja eine Konsequenz, die schlimmer ist als alles, was wir bislang erlebt haben. Wir haben die Bilder von dem Zug in den Nachrichten gesehen, auf dem möglicherweise russische Atomwaffen transportiert werden. Die Welt hat sich verändert – und zwar radikal. Wir stehen an einem Punkt, der seit Jahrzehnten nicht mehr so gefährlich war.“

+++ Peter Maffay nimmt CDU-Chef Friedrich Merz ins Visier +++

Und dann wird er ganz persönlich. Es geht um seinen Sohn Yaris, stellvertretend für alle Söhne dieser Welt. Maffay: „Zu meinem Sohn sind mir kürzlich diese Gedanken durch den Kopf gegangen: Da steht ein Herr Merz, der mit der Hand in der Hosentasche an einem Rednerpult im Bundestag steht und sagt: ‘Leute, die einzige Antwort, die wir jetzt haben können, sind schwere Waffen.’ Anschließend, so nehme ich an, geht er in ein Café und trinkt seinen Espresso. Anschließend geht er in seine beheizte Wohnung. Dabei bezieht er jeden Monat ein sicheres Gehalt. Und er muss keinen Sohn opfern. Da muss ich sagen, es fehlt mir an Verständnis. Total. Wie kann ein intelligenter Mensch zu solchen Schlüssen kommen? Bedenkt er überhaupt nicht die Konsequenzen? Sind wir nach dem Zweiten Weltkrieg nicht angetreten, um so etwas nie wieder zuzulassen? Wie kann man übersehen, wozu Putin in der Lage ist, wenn er wirklich mit dem Rücken zur Wand steht? Genau das wird jetzt provoziert.“

Es raubt ihm den Schlaf

Was ihn umtreibt, fast aufzuzehren scheint, sind aber noch die vielen anderen Krisen der Menschheit. Maffay: „Schon morgens, wenn du aufgestanden bist, hörst du, siehst du, was da draußen los ist. Du gehst über die Straße, siehst jemanden an der Ecke stehen, der mittellos, verloren ist. Du kriegst mit, was die Verschuldung für die nächsten Generationen bedeutet. Woher kommt denn das ganze Geld? Welche Verschuldung mutet man unseren Kindern noch zu? Man will nicht, dass die NATO in den Krieg mit hineingezogen wird. Aber: Stellvertreter-Situationen sind auch eine Beteiligung. Wir hatten die Flüchtlingskrise – wie verlogen ist es, andere Staaten zu beauftragen, die Grenzen dichtzumachen? All das beschäftigt mich. Es raubt mir manchmal sogar den Schlaf.“

Und er erinnert an die Zeit des kalten Krieges, Ost gegen West. Aus dem kalten Krieg droht nun, 43 Jahre später, ein heißer zu werden. Er in dem Interview vor drei Jahren: „1982 haben wir ein Lied gemacht: ‚Eiszeit‘. Wir haben immer gehofft, dass man das nicht mehr spielen muss. Das Lied hat nichts an Aktualität verloren. Wir haben ja die Möglichkeit, uns mit Musik auszudrücken. Wir können helfen eine Mehrheit zu bilden, eine Mehrheit, die diesen Krieg ablehnt und die nicht will, dass die Diplomatie Opfer von anderen Maßnahmen wird. Du kommst an diesem Thema nicht vorbei. Die Welt hat sich verändert – und zwar radikal. Wir stehen an einem Punkt, der seit Jahrzehnten nicht mehr so gefährlich war.“

Peter Maffay. Seine Mahnungen sind die Warnungen vor der Apokalypse.