Roland Kaiser (73) begeistert an zwei Abenden rund 25.000 Fans in der Lanxess-Arena in Köln. Seit 51 Jahren ist er im Musikgeschäft und gehört längst in eine Liga mit Udo Jürgens und Howard Carpendale. Sein Erfolg hält nicht nur an, sondern wächst, während sein Publikum Hits von früher und heute gleichermaßen feiert.
Mit Smoking oder Dreiteiler wahrt Kaiser stets Distanz, ohne dabei arrogant zu wirken. Er strahlt Noblesse und lässige Eleganz aus. Seine Bühnenpräsenz erinnert an einen charmanten Gastgeber, der mit seinem Bariton punktet. Seine Stimme klingt live genauso kraftvoll wie auf Platte und bleibt sein größtes Markenzeichen.
Kaisers Songs über Liebe und Gesellschaftspolitik überzeugen durch Zurückhaltung. Klassiker wie „Lieb mich ein letztes Mal“ wirken zeitlos. Auf große Botschaften verzichtet der SPD-nahe Sänger jedoch oft, obwohl er damit Udo Jürgens’ Fußstapfen gut ausfüllen könnte.
Roland Kaiser: Hits, Humor und Tiefgang
Das Publikum liebt dennoch seine humorvollen Schlager wie „Warum hast du nicht Nein gesagt?“. Seine Texte balancieren zwischen Charme und Frechheit. „Eine Nacht das Wort ‚begehren‘ buchstabieren“ zeigt seinen raffinierten Stil.
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Schwächere Ausreißer wie „Sieben Fässer Wein“ nimmt man gelassen hin. Selbst „Santa Maria“, einst aus Trotz entstanden, bleibt ein Hit. Seine Gänsehaut-Stimme macht den Song unvergesslich.
Ein Medley internationaler Klassiker erinnert an Kaisers Weltreise, bleibt jedoch eintönig. Risiken vermeidet er, setzt auf bekannte Gewässer und bewährte Hits. Die Mischung aus Stimme, Stil und Humor trägt ihn seit fünf Jahrzehnten. Roland Kaiser zeigt: Es braucht keine Experimente, um bestens zu unterhalten.