Dieser Stefan Mross. Vom Volksmusik-Kinderstar zum Moderationsdauerbrenner („Immer wieder sonntags“). Seit 2005 moderiert er das ARD-Erfolgsformat, das die Jahre zuvor mit wechselnden Moderatoren (Max Schautzer, Sebastian Deyle) und inhaltlichen Feldversuchen eher vor sich hindümpelte. Nebenbei machte Mross noch Schlagzeilen als Ehe-Sammler (bislang dreimal, 3 Kinder von zwei Frauen), Rosenkriegler (seine letzte Ehe mit Schlagerkollegin Anna-Carina Woitschack). Und dann immer wieder Gossip-Tiefschläge: angeblich soll er sehr durstig sein. Hallo? Wir reden von Stefan Mross. Ein Bilderbuch-Bayer. Denen wird bekanntlich die Weisswurst und das Helle quasi in die Wiege gelegt. Das schreit nach einem Kommentar.
Stefan Mross grüßt immer wieder sonntags: „Habe die Ehre!“
Und dennoch erleben wir auch in diesem Jahr die erfolgreiche Version des Hollywood-Kultklassikers „Ewig grüßt das Murmeltier“, stets pünktlich um 10.03 Uhr in der ARD, wie Mross mit diesem unverwechselbar spitzbübischen Lächeln und der Begrüßung: „Habe die Ehre!“ das Millionenpublikum begrüßt. Und dann wirbelt er 117 Minuten durch das Programm mit seinen Freunden aus Schlager und volkstümlicher Musik, mittlerweile auch der deutschsprachigen Popmusik.
Zwei Bilder kann man für Stefan Mross bemühen: Er ist sowas wie die Fichte des Familienunterhaltungsprogramms (jeder zweite Baum in Bayern ist eine solche). Warum soll er dann den Bonsai machen, auch wenn manch einer hinter den Senderkulissen ihn gerne in seiner Art und Mundart gerne dahin gebogen hätte?
+++ Stefan Mross: „Ich lass mich nicht verbiegen!“ +++
Ds ließ er zuletzt sogar in seiner Show durchblicken. Mross erinnerte sich selbst an einen wichtigen Moment seiner Karriere: „Weißt du, was die vor 21 Jahren hier gesagt haben bei ‚Immer wieder sonntags‘? Da hat es so ein paar Skeptiker gegeben, so Kritiker, die haben gesagt: ‚Mensch, du musst, Stefan Mross, mehr Hochdeutsch sprechen.‘“
Macht er bis heute nicht. Und die Menschen verstehen ihn trotzdem. Offensichtlich sogar mehr: Sie lieben ihn. Einschaltquoten lügen nicht. Und damit sind wir beim zweiten Bild, das wir für Stefan Mross bemühen können. Er ist ein TV-Dino, das unkaputtbar ist. Oder, familiengerechter: Ein Dinosaurier. Eltern wissen es, manche erinnern sich an ihre eigene Kindheit: Dinosaurier sind tolle Kuscheltiere. An ihnen können sich die Kleinen so schön kuscheln, wenn alles mal nicht so schön ist. Sowas wirft ein Kind nicht einfach in die Ecke. Und so ist es auch mit Stefan Mross.
Übrigens: Stefan Mross ist ein echter Bayer. Dieses besondere Wesen wird auf einer Oktoberfest-Onlineseite so beschrieben: „Er ist ein heimeliger Kosmopolit sozusagen, ein gemütlicher Weltbürger, der eine wohlige Atmosphäre verbreitet, offen für Neues ist und gerne über seinen eigenen Tellerrand blickt. Und genau das macht den echten Bayer aus – Veränderung und gleichzeitig Traditionen, wie beispielsweise die Tracht, zu bewahren.“ Das lebt Mross. Und darum ist er scheinbar nicht kleinzukriegen.