Abrechnung?Vanessa Mai: Wegen Dieter Bohlen wollte sie aufhören

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Vanessa Mai: Wegen Dieter Bohlen wollte sie aufhören

Katrin Voigt
Redaktionsleitung

Am 02. November 2022 wird das lang erwartete Buch “I Do It Mai Way” von Schlagerstar Vanessa Mai veröffentlicht. Ein Buch, das bereits im Vorfeld für Furore sorgt, denn Vanessa spricht das erste Mal schonungslos über ihre Erfahrungen in der Schlagerbranche. Und die waren nicht immer nur positiv…

Vor knapp zehn Jahren wagte Vanessa Mai den Schritt in die Schlagerwelt. Mit der Band Wolkenfrei wurde sie quasi über Nacht berühmt. Der Erfolg riss auch nicht ab, also sie 2015 solo weitermachte. Die Band war Geschichte, eine neue Schlagerprinzessin war geboren. Zu diesem Zeitpunkt waren Kolleginnen wie Andrea Berg und Helene Fischer schier unerreichbar. Ein enormer Druck, den die damals 23-Jährige verspürt haben muss. Vanessa musste also kämpfen. Und sie kämpfte! Manchmal sogar gegen Windmühlen...

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Mit ihrer Biografie "I Do It Mai Way" will Vanessa Mai endlich mit Gerüchten aufräumen und mal zeigen, was wirklich in ihr steckt

Vanessa Mai: Dieter Bohlen brachte sie zum Weinen

2016 saß Vanessa Mai neben Pop-Titan Dieter Bohlen und Schlager-Ikone Michelle in der DSDS-Jury - ein Meilenstein ihrer Karriere, und eine große Chance, auch außerhalb des Schlagers Fuß zu fassen. In ihrem Buch schreibt Vanessa: „Ich war komplett überfordert und überwältigt, mit Dieter Bohlen arbeiten zu können. Ich freute mich wahnsinnig auf unser erstes Treffen, aber mir graute es gleichzeitig auch davor. Und mit diesem Bauchgefühl lag ich dann auch gar nicht so falsch.“ Denn sie musste damals einiges einstecken. Gleich am ersten Drehtag habe Dieter Bohlen ihr angeblich gezeigt, wer der Chef im Ring ist: „Dieter war nicht unhöflich, aber er schien einem direkt klarzumachen, wer hier der Boss ist. Für mich strahlte er eine Autorität aus, die aber auch etwas Einschüchterndes hatte.“ Kein Wunder, war Dieter bereits zu diesem Zeitpunkt der erfolgreichste Produzent der Branche. Bei einem gemeinsamen Interview kam es dann zum Höhepunkt: Vanessa habe den Pop-Titan "Onkel Dieter" genannt - ein Fauxpas, wie sich herausstellen sollte: „Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass sich die Raumtemperatur schlagartig abkühlte. ,Ich geb dir gleich Onkel!‘, fauchte Dieter zurück, und ich verstand die Welt nicht mehr. Mir kam es so vor, als hätte ich eine unsichtbare Linie überschritten. Ich war direkt mit einer Arschbombe in einen emotionalen Swimmingpool reingesprungen, ohne vorher abzuchecken, wie seicht das Wasser war.“ Die Folge: Dieter zeigte ihr die kalte Schulter. „Er schien mich nicht nur als Jurorin zu kritisieren, es fühlte sich auch so an, als ob er begann, meine eigenen Songs schlechtzumachen. Vor der Kamera! Da war ich damals nicht drauf vorbereitet." Am dritten oder vierten Drehtag sei sie dann zusammengebrochen und habe auf Klo nur noch geheult. Sie dachte sogar über Aufhören nach! Ihre große Stütze: Ihr Mann Andreas Ferber, der ihr gut zugeredet habe, weiterzumachen. Und das tat sie! Mit Erfolg: Dieter Bohlen produzierte sogar ihr Album "Für Dich", welches Platin-Status erreichte.

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Vanessa Mai: Helene Fischer - Vergleich war "toxisch"

"Helene wurde von anderen Menschen zum Maßstab meiner Leistung, meiner Arbeit gemacht – ja geradezu beschworen", schreibt Vanessa Mai in ihrem neuen Buch. Sie war eine junge Frau, die einfach nur Musik machen wollte und plötzlich unfreiwillig in einem Haifischbecken landete. Das hat offenbar Narben hinterlassen: "Ich habe Helene immer verehrt. Aber weil ich ständig mit ihr verglichen wurde, tat ich das irgendwann auch selbst. Nicht auf eine gesunde Art, sondern auf eine toxische." Sie habe sich eingeredet, die müsse offenbar so erfolgreich werden wie Helene Fischer:  "Ich dachte damals: Ich muss auch so viel verkaufen, Arenen füllen und so eine Bühnenshow haben wie Helene. Sonst bin ich nicht erfolgreich." Vom Ehrgeiz gepackt arbeitete sie fast täglich. Und dann kam es 2017 zu einem gemeinsamen Auftritt mit der Schlagerkönigin Fischer - in der Helene Fischer Show. Doch der Auftritt war nicht so, wie Vanessa sich das eigentlich vorstellte: "Es ist einer meiner Lieblingsgigs, auch wenn der direkte Vergleich zwischen uns mit dieser Show quasi in Stein gegossen wurde. Wir wurden wie Zwillinge inszeniert. (...) Wir trugen das Gleiche, sangen das Gleiche und tanzten das Gleiche – der ultimative Vergleich." Später verriet sie auf dem YouTube-Kanal "Brust raus", dass diese Vergleiche sehr "belastend" gewesen seien: "Das war nicht möglich, da mitzuhalten".

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Heute ist Vanessa Mai angekommen. Sie hat sich entschieden, nur noch Musik zu machen, die ihr Spaß macht. Sie ist gewachsen und stärker geworden. "Sich mit anderen Menschen, deren Aussehen, Errungenschaften, Lebensstilen zu vergleichen, ist sowieso toxisch – denn wem bringt das was? In meinem speziellen Fall war diese Vergleichsspirale aber ungleich ungesünder. Wenn du eine aufstrebende Künstlerin bist, die gerade dabei ist, sich und ihren Platz zu finden, ist dieses dauerhafte Vergleichen nicht nur wahnsinnig anstrengend, sondern noch dazu ablenkend." Es scheint, als habe das Buch sie therapiert und auch stärker gemacht. Mit "I Do It Mai Way" will sie ein Vorbild sein. Sie will zeigen, dass man immer wieder aufstehen muss, wenn man mal fällt. Und Vanessa hat es geschafft...

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