Streit um PreisverleihungAndreas Gabalier: Kann ihn das seine Karriere kosten?
Der Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier ist nicht nur bei seinen eingefleischten Fans beliebt. Die Frauen lieben ihn und die Männer wären gern ein bisschen mehr wie er. Er heimste bisher unzählige Preise und Auszeichnungen ein, aber niemals hat eine Auszeichnung für so viel Aufsehen gesorgt, wie seine nächste…
Am kommenden Samstag soll Andreas Gabalier den Karl-Valentin-Orden in München verliehen bekommen, einen traditionellen Faschingsorden. Das wurde bereits Ende des vergangenen Jahres von der Faschingsgesellschaft Narhalla bekannt gegeben.
Zur Begründung steht auf der Homepage der Gesellschaft:
"Karl Valentin sah sich zeitlebens als Volkssänger. Die Narrhalla zeichnet Andreas Gabalier, den selbsternannten, patentierten Volks-Rock’n’Roller, der es versteht, volkstümliche Musik mit Stadionrock zu verbinden und für den sein geliebtes München zum Epizentrum des Volks-Rock’n’Roll wurde, als "Volkssänger 2.0" für seine künstlerische Leistung als 49. Ordensträger mit dem Karl Valentin Orden aus." Außerdem verkörpere Gabalier die Spitzfindigkeit des großen Münchner Humoristen. Daher wolle man seine künstlerische Leistung nun würdigen.
Gabalier bekommt viel Gegenwind
Die Direktorin des Münchner Valentin-Karlstadt-Museums Sabine Rinberger sagte dem Bayerischen Rundfunk, es drehe ihr sich nicht nur der Magen um, da zerspringe auch das Herz. Valentin sei Münchens größter Künstler und seine Kunst habe nichts mit dem zu tun, wofür Andreas Gabalier steht. Auch der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude und Rechtsanwalt Gunter Fette, der den Nachlass Valentins verwaltet, kritisieren die Wahl des Ordensträgers. Letzterer sagte der Münchner "tz", es sei nicht hinzunehmen, dass Gabalier mit seinem offenkundigen Spiel mit faschistischen Symbolen wie dem nachgestellten Hakenkreuz auf dem CD-Cover, seiner Frauenfeindlichkeit und seiner Homophobie mit dem Namen Karl Valentins in Verbindung gebracht wird.
So reagiert Gabalier auf die Vorwürfe
Auf die Kritik angesprochen, sagte Andreas Gabalier jetzt der BILD:
"Wenn sich ein paar Einzelne aufregen, die mich persönlich überhaupt nicht kennen, dann juckt mich das nicht. Man hat mir gesagt, dass es bei allen meinen Ordens-Vorgängern Wirbel gegeben hätte, weil manche Kritiker meinten, gewisse Preisträger verdienten diesen Orden nicht."
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So richtig verstehen kann Andreas die Vorwürfe nicht. Der BILD sagte er weiter:
"Ich bin wohl einigen zu bodenständig, aber das werde ich ganz sicher nicht für diese Leute ändern. Von ein paar Neidern lasse ich mir meine Erfolgsgeschichte nicht kaputt reden. Man muss mich wirklich nicht mögen, aber ich würde mir von einigen Leuten etwas mehr Wertschätzung wünschen. Gegenseitiger Respekt geht in unserer Gesellschaft immer mehr den Bach runter."
Hoffen wir mal, dass die Preisverleihung am kommenden Samstag in München friedlich verläuft.