Dass Schlager mehr sein kann als Herzschmerz und heile Welt, beweist Roland Kaiser immer wieder aufs Neue. Denn der Schlagerstar hat nicht nur ein Händchen für Musik und ein Faible für Maßanzüge, sondern auch ein Rückgrat aus Stahl. Und das zeigt er besonders, wenn es um politische Themen geht.
Schlagerlegende Roland Kaiser wird am 10. Mai 1952 als Roland Keiler im Berliner Arbeiterbezirk Wedding geboren. Bei einer Pflegemutter wächst er unter einfachen Verhältnissen auf – geprägt von sozialer Verantwortung und gelebter Solidarität. Werte, die der Musiker bis heute nicht nur auf, sondern auch abseits der Bühne vertritt.

Roland Kaiser tritt 2002 in die SPD ein
Doch die Werte allein reichen ihm nicht, sodass er 2002 in die SPD eintritt, um sich politisch zu engagieren. Denn für Roland Kaiser steht fest: Haltung ist keine Pose, sondern Überzeugung. Ob er für Arbeitslose singt, sich gegen Antisemitismus einsetzt oder das Gendern verteidigt – der Sänger schweigt nicht und bezieht klar Stellung.
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So auch im Jahr 2015, als er sich öffentlich gegen die Pegida-Bewegung positioniert – ausgerechnet in Dresden, wo Fans seit Jahren für seine legendäre „Kaisermania“ am Elbufer anreisen. 50.000 Anhänger kommen jedes Jahr zu diesem Musik-Spektakel. „Der Zuspruch im Osten hat nicht abgenommen. Und wenn Leute sagen, ich gehe nicht zu deinem Konzert, ist es mir auch egal, denn ich werde meine Meinung nicht hinter merkantile Interessen stellen“, gesteht der Musiker im Gespräch mit der „taz“.
So positioniert er sich gegen Rechts
Für den Schlagersänger ist der respektvolle Umgang miteinander schon immer wichtig. Auch in Bezug auf das Thema Migration: „Ein Land ohne Migration verliert seinen Wohlstand“, verrät er gegenüber dem „Schweizer Radio und Fernsehen“.
Auch über die AfD hat Roland eine klare Meinung: „Eine Demokratie verträgt eine solche Partei, aber die Mitte-Parteien müssen darauf bedacht sein, die Hoheit zu behalten.“ Eine Haltung, die wahrscheinlich nicht alle Menschen teilen werden. Doch Roland zeigt Zivilcourage: „Da ist ja jeder anders. Ich sage, was ich denke.“ Und genau dafür lieben ihn seine Fans – weil er nicht nur singt, sondern auch Haltung zeigt.