Aus für Andy Borg beim Musikantenstadl!

Heiko Bremicker
† 01. Juli 2016

Heute wurde von ARD, ORF und SRF in München bekanntgegeben, dass Andy Borg nach dem Sommer-Open-Air aus Pula den beliebten Musikantenstadl nicht weiter moderieren darf. Der „Stadl” soll künftig auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Darum solle es „eine neue Art der Präsentation” geben – „inhaltlich wie personell”.

Dazu ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner: "Jede große Marke braucht einen Erneuerungszyklus. Andy Borg hat den ‚Musikantenstadl' über viele Jahre hin geprägt. Im Namen unserer Zuseherinnen und Zuseher sowie des ORF und unserer Partner der ARD und des SRF bedanke ich mich herzlich für seine Leidenschaft, Energie, seine Liebe und seinen Einsatz für dieses Erfolgsformat. Als Nachfolger von Karl Moik hat er neue Impulse gegeben und mit dem Team gemeinsam eine Weiterentwicklung auf den Weg gebracht und einen Generationenwechsel eingeleitet. Nach in Summe 34 Jahren werden wir nun gemeinsam mit unseren Partnern einen weitreichenden Entwicklungsschritt setzen, um dieses Unterhaltungsgenre für eine ebenso erfolgreiche Zukunft für unser Publikum vorzubereiten." Andy Borg wird als Künstler natürlich auch immer wieder als Gast in den neuen "Stadl", aber auch in andere ORF-Sendungen eingeladen werden. Weitere Adaptionen wie neue Sendungselemente, eine etwas veränderte musikalische Bandbreite und die konkrete Anzahl der Live-Shows werden in den nächsten Wochen und Monaten erarbeitet. Das Ziel der Redaktionsteams von ORF, ARD und SRF ist, eine moderne wie traditionsbewusste, regional verankerte und weltoffene Musikshow zu bieten, die dem Publikum im Eurovisionsraum unverwechselbare musikalische Unterhaltung auf höchstem Niveau garantiert.

Über Details, wie lange der Musikantenstadl tatsächlich noch bestehen bleibt, wurde nichts bekanntgeben. In Kommentaren zu den Veröffentlichungen im Internet und in den sozialen Medien macht sich bereits erheblicher Unmut über die Entfernung des Moderators breit. Andy Borg hat immerhin den Mut gehabt, sich in den Medien selbst für den Erhalt seiner Sendung einzusetzen, die gerade auch für das ältere Publikum in den wenigen verbliebenen Sendeterminen eine echte Bereicherung des TV-Geschehens war. Letztlich ist die Sendung für viele Künstler der volkstümlichen Musik eine der letzten verbliebenen Plattformen, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Wir konnten erst vor kurzem bei der Musikantenstadl-Tournee ein sehr ausführliches Gespräch mit dem sympathischen Künstler und Moderator führen, der einen Charme, ein Charisma und eine Liebenswürdigkeit besitzt, die manch anderen Personen in der heutigen Musik-und Fernsehlandschaft fehlt.

Die Fans sind geschockt

Dass die beteiligten Sender, die allesamt gebührenfinanziert sind und eigentlich für alle beitragszahlenden Zielgruppen ein Programmangebot bieten müssen, mit der oben zitierten Stellungnahme wieder einmal klarmachen, dass sie einzig und allein auf Quoten und bestimmte Zielgruppen schielen, stimmt nachdenklich. Mehr noch, dass die ganz klare Meinung der Zuschauer, die in sich in vielen Umfragen niedergeschlagen hat, schlichtweg ignoriert wurde.

Mehr junge Künstler aus dem bisherigen Genre der Sendung werden sicher begrüßt. Es gibt so viele Talente und bereits etablierte Künstler in diesen Bereichen, die einfach Spaß machen und auch junges Publikum anziehen. Das sieht man bereits an der laufenden Stadl-Tournee. „Die veränderte musikalische Bandbreite“, das erinnert uns aber leider auch an die Umstellung der „Klangfarbe“ zu Lasten von Schlager und volkstümlicher Musik bei vielen heftig kritisierten Radioprogrammen der öffentlich-rechtlichen Anstalten.

Andy Borg moderierte jahrelang den Musikantenstadl

Lieber Andy, wir wünschen Dir persönlich alles Gute für die Zukunft – persönlich und beruflich. Du hast über viele Jahre Millionen Menschen Freude mit Deiner Sendung gemacht – ob in der Veranstaltungshalle oder vor dem Fernseher! Deine Zuschauer werden Dir treu bleiben, wo immer Du auch auftrittst!

Und wir wünschen den Verantwortlichen viel Glück und Geschick, damit der Musikantenstadl – die letzte verbliebene „Kultsendung“ im deutschsprachigen Fernsehen – sich und seinen Zuschauern treu bleibt!

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