UnheimlichEx-Königin Beatrix: Sie hat keine Angst vor dem Tod – nur davor, hier beigesetzt zu werden
Es gibt nur zwei Schlüssel zu der dunklen Kammer. Den einen hat der Bürgermeister der Stadt Delft, den anderen Ex-Königin Beatrix (83). Nur mit diesen Schlüsseln kommt man in den Grabkeller der Nieuwe Kerk in der niederländischen Stadt. Dorthin, wo zahlreiche verflossene Mitglieder der Königsfamilie ihre letzte Ruhe fanden …
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Zuletzt wurden hier Beatrix’ Mann Claus († 2002), ihre Mutter Juliana († 2004) und ihr Vater Bernhard († 2004) beigesetzt. Jetzt ist nur noch ein Platz frei und Beatrix weiß: Hier wird eines Tages ihr Sarg stehen. Doch obgleich die ehemalige Königin keine Angst vor dem Tod hat, so hat sie doch Angst davor, hier zu liegen. Denn der Grabkeller birgt Geheimnisse, bei denen es der sonst so fröhlichen Monarchin sicher kalt den Rücken herunterläuft.
Eines der Geheimnisse rankt sich um Beatrix’ Vorfahren Willem I. († 1584), auch „Vater des Vaterlandes“ genannt. Er war der Erste aus dem Hause Oranien-Nassau, der hier bestattet wurde. Allerdings ohne sein Herz! Denn das wurde ihm entnommen und in einer Bleikiste verwahrt seiner hinterbliebenen Ehefrau Louise († 1620) ausgehändigt. Danach verlor sich die Spur des Herzens – bis man Ende der 1990er-Jahre bei der Restaurierung der Kirche eben diese Bleikiste wiederfand. Ungeöffnet wurde sie zurück in den Grabkeller gelegt…Auch unheimlich: Es weiß niemand so recht, wer denn nun genau in der dunklen Gruft liegt.
Da gibt es zum Beispiel zwei kleine Kindersärge. Beide tragen die Aufschrift „Unbekannt.“ Handelt es sich vielleicht um die tot geborenen Enkel von Willem I.? Sicher ist: Der Grabkeller ist kein Ort, an dem Beatrix gerne in die Ewigkeit eingehen möchte. Viel lieber als in der „Kammer des Schreckens“ würde sie ihre letzte Ruhe an der Seite ihres Sohnes Friso († 2013) auf dem Friedhof in Lage Vuursche finden, nur 400 Meter Fußweg von ihrem geliebten Schloss Drakensteyn entfernt. An einem sonnigen Plätzchen im Grünen, wo jeder sie besuchen kann, der möchte. Das wäre ihr Wunsch – und nicht, in einem dunklen Grabkeller auf andere Särge gestapelt zu werden.
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