KämpferherzFrancine Jordi: „Die Diagnose Krebs begleitet mich ein Leben lang“
Mit ihrem neuen Album schaut Francine Jordi (45) auf ihre bewegte Vergangenheit zurück. Im Gespräch mit MEINE MELODIE erzählt sie, was sie noch immer beschäftigt.
Ihr neues Album heißt „Herzfarben – mein Best of“ weil Ihnen das Herz immer den richtigen Weg zeigte. Welches war die größte Entscheidung, bei der Sie auf Ihr Herz gehört haben?
Die Herzentscheidung, dass ich nie jemandem gesagt habe, dass ich eine Chemotherapie mache. Das war ein Glücksfall. Montag bis Donnerstag war Ruhe, am Wochenende stand ich drei Tage auf der Bühne. Das hat mir extrem geholfen, das alles durchzustehen. Ich hatte keine Möglichkeit, im Selbstmitleid zu versinken. Im Gegenteil: Es gab mir Halt und so viel Kraft, dass ich die nächsten vier Tage gut überstanden habe. Und das Schlimmste für mich wäre Mitleid gewesen. Mitgefühl ist super, aber Mitleid nicht.
2017 sind Sie an Krebs erkrankt. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen. Fühlen Sie sich mittlerweile geheilt?
Wenn man Krebs hatte, dann ist da irgendwie bei jeder Untersuchung ein mulmiges Gefühl. Das ist absolut menschlich.
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Es gab ja mal eine Untersuchung, bei der es hieß: „Du hast Krebs.“ Den Moment hast du immer im Hinterkopf.Francine Jordi
Es gab ja mal eine Untersuchung, bei der es hieß: „Du hast Krebs.“ Den Moment hast du immer im Hinterkopf. Deswegen kann ich nicht sagen, ich bin geheilt. Die Diagnose Krebs begleitet mich ein Leben lang. Aber ich bin dankbar, wie gut es mir jetzt geht.
Sie sind ein grundfröhlicher Mensch. Kennen Sie auch mal schlechte Momente?
Manchmal habe ich schlechte Tage, an denen nichts funktioniert. Aber grundsätzlich sage ich schon: „Alles, was passiert, muss irgendetwas Positives haben.“ Manchmal dauert das nur etwas länger, das herauszufinden. Aber irgendwann stelle ich fest: „Ach, das sollte ich dabei lernen.“
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Was war es bei Ihrer Krebserkrankung?
Die Tatsache, dass mir bewusst wurde, dass nichts selbstverständlich ist. Oder die Dankbarkeit. Ich bin dankbar dafür, dass es Mittel gibt, damit man überhaupt den Leuten helfen kann. Ich bin auch dankbar für die Teamarbeit mit meinem Körper. Das hatte ich so vorher nicht. Ich habe meinen Körper über die Jahre regelrecht ausgebeutet. Durch die Erkrankung habe ich aber gelernt: Wenn es mir gut geht, geht es meinem Körper auch gut. Und ich bin dafür verantwortlich, dass es ihm gut geht.
Wie setzen Sie das konkret um?
Ich mache weniger Termine, höre auf mein Herz und entscheide danach, was mir guttut. Meditieren finde ich toll. Ich gehe regelmäßig in die Natur, besonders gerne mit meinem Hund. Der ist sowieso mein Sonnenschein. Den kann man sich als Vorbild nehmen.
Inwiefern?
Der ist immer im Hier und Jetzt. Dem ist es völlig egal, was drei Minuten vorher war oder was morgen kommen wird. Der genießt nur den Moment und nimmt ihn an, wie er ist. Wir Menschen hingegen sind immer in der Vergangenheit oder Zukunft. All die Sorgen, die man sich macht, bringen nichts außer Kummer und Ängste.
Und wie sieht es mit den Zukunftsgedanken in Sachen Beziehung aus? Oder haben Sie aktuell einen Partner?
Ich bin auf Standby. (lacht) Ich bin jederzeit bereit, aber im Moment läuft gerade nichts. Da bin ich sehr entspannt und auch zufrieden. Gleichzeitig wäre es natürlich auch schön, wenn es jemanden geben würde. Aber ein Affären-Typ bin ich überhaupt nicht. Das ist mir zu viel Stress. Entweder ich werde mich verlieben – oder ansonsten ist es ganz okay allein zu sein.
Würden Sie überhaupt den ersten Schritt bei einem Mann machen?
Ich bin total schüchtern. Ich kann super quasseln, aber sobald Gefühle im Spiel sind, bin ich wirklich scheu. Der Mann müsste den ersten Schritt machen.
Was müsste ein Mann denn haben, um Ihr Herz zu erreichen?
Wenn ich das wüsste, würde ich ihn sofort bestellen (lacht). Groß, klein, dunkel, hell – das ist alles egal. Die Ausstrahlung ist mir sehr wichtig.
Letzte Frage: Gibt es einen Herzenswunsch, den Sie sich verwirklichen wollen?
Eigentlich habe ich alles. Mal wieder richtig verknallen, das wäre schon schön.
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