Eine LegendeGoldener Life-Time-Award für Gotthilf Fischer

Goldener Life-Time-Award für Gotthilf Fischer © 7us media group GmbH
Laura Müller

Im nächsten Jahr feiert er seinen 90. Geburtstag, doch zuvor kann Deutschlands Chorlegende Gotthilf Fischer auf ein wahrlich spektakuläres Jubiläum zurückblicken: 70 Jahre Tonaufnahmen. Dafür wurde er nun am 24.10.2017 in Stuttgart von seinem Winnender Label Herz 7 mit einem Life-Time Award in Form einer Goldenen Vinyl-CD ausgezeichnet – eine bisher nie da gewesene Ehrung in der deutschen Musiklandschaft.

Erst vor kurzem hat er eine gleichnamige Werkschau mit 300 neu gemasterten Titeln veröffentlicht, darunter seine allerersten Aufnahmen aus dem Jahre 1946. Mit dem Lied „Martin Luther“, erschienen zum 500. Jahrestag der Reformation, wurde er vor knapp drei Wochen noch einmal in den Amazon-Charts notiert. Und nachdem die aktuellen Alben „Live in der (Stuttgarter) Liederhalle“ und „Die Schönsten Volks-und Heimatlieder“ soeben aufgelegt wurden, ist für nächstes Jahr die Veröffentlichung von weiteren bislang unveröffentlichten Liedern aus seinem schier unerschöpflichen Repertoire geplant. Arbeitstitel: „Mein Schatzkästchen“.

Über 16 Millionen Tonträger hat der Weinstädter Chorleiter bislang verkauft, eine Zahl, die weitgehend bekannt ist; hinzu kommen jedoch – und dies ist neu und bemerkenswert – eine weit siebenstellige Zahl an Streams und Downloads. Am 24.10.2017 wurde er nun für seine mehr als 70 Jahre währende Karriere mit einem Life-Time Award ausgezeichnet – eine bisher nie da gewesene Ehrung in der deutschen Musikbranche.

Überreicht wurde die Auszeichnung in Gold von der Müncher Sängerin Jellina, deren erste Single bald erscheint. Sie ist im gleichen Alter wie Gotthilf Fischer, als er seinen ersten Chor dirigierte. Wie überaus passend.

„Gotthilf Fischer ist ein Ausnahmekünstler, wie es keinen zweiten gibt im Land. Millionen Menschen wurden durch ihn zur Musik gebracht. Und wir als Musikfirma haben Gotthilf immens viel zu verdanken, denn er war es, der uns 2007 zur Gründung ermunterte. Und wir in Winnenden vergessen nie, was er für uns getan hat nach den schweren Monaten des Jahre 2009 – als Mensch, und als Musiker.“ (Hans Derer, CEO 7us media group GmbH)

Weitere Auszeichnungen, die Gotthilf Fischer erhielt (Auszug): „Hermann-Löns-Medaille“, „Krone der Volksmusik“, Eintrag ins „Guinnessbuch der Rekorde“, Verdienstmedaille des Landes Baden Württemberg und nicht zu vergessen: Das „Bundesverdienstkreuz am Bande“ und das „Bundesverdienstkreuz 1. Klasse“.

Zum Album „70 Jahre Tonaufnahmen“

Sommer 1946 – ein gutes Jahr nach der Stunde Null. Im von den Bomben zerstörten Stuttgart erkämpft sich die vom Krieg traumatisierte Bevölkerung zaghaft aber beharrlich Stück für Stück in die Normalität zurück. Die ersten Cafés haben eröffnet und Menschen strömen zu Fußballspielen und Konzerten. Im Stuttgarter Westen, genauer gesagt, der Senefelder Straße 72 b, lag die Wohnung des jungen 18-Jährigen Musikers Gotthilf Fischer. Gerade hatte er als Chorleiter in Deizisau erste Erfolge gefeiert, jetzt will er die Stimmstärke seines preisgekrönten Chores auch auf Platte bannen. Studios aber gab ́s noch keine – also wurde das Wohnzimmer kurzerhand zum Aufnahmeraum umfunktioniert. Rund vierzig Männer haben sich vor den Röhren- Mikrophonen postiert, die Rolf Bauer, späterer Gründer der gleichnamigen Studios in Ludwigsburg, aufgestellt hat. Zuvor waren Stromkabel verlegt und die Magnettonmaschine angeschlossen worden. Aufgenommen wurden fünf Lieder: „Rosemarie“, „Nun leb wohl du kleine Gasse“, “O wunderschöne Frauen“, „Feierliche Stille“ und „Suliko“, allesamt arrangiert vom Meister selbst, und bei letzterem ist Gotthilf Fischer sogar als Solist zu hören!

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