Facebook & Co.Unsere Schlagerstars: Social Media muss gekonnt sein

Unsere Schlagerstars: Social Media muss gekonnt sein
Laura Müller

Ohne Social Media geht heute nichts mehr. Und das weiß niemand besser als die Stars. Auf Facebook, Instagram und Co. lassen sie ihre Fans nicht nur an offiziellen Terminen teilhaben, sondern erlauben ihnen oftmals auch einen Blick in ihre vier Wände: Sie teilen mit ihren Followern Vorlieben, Kochrezepte, Alltagsprobleme und manchmal sogar private Familienschnappschüsse.

Doch je größer die Social Media Community ist, desto wahrscheinlicher wird auch die Gefahr von sozialem Gegenwind – auf Neudeutsch: Shitstorm. Unzählige Stars und Social Influencer sind bereits in die Falle getappt: Sie posteten – manchmal völlig unbeabsichtigt – kontroverse oder gar provozierende Statements und haben damit einen veritablen Shitstorm provoziert. Fans teilen nämlich mit, dass ihnen etwas nicht gefällt, mit bissigen Kommentaren oder dem Daumen nach unten. Das Schlimmste daran: All das wird vielfach geteilt, jedoch nicht, ohne unter dem entsprechenden Post erneut einen bösen Kommentar zu hinterlassen.

Der digitalen Empörungswelle entgegenschwimmen

Ein Schlagerstar, der Shitstorms scheinbar magisch anzieht, ist Michael Wendler. Seine Fernsehauftritte haben fast immer heiße Diskussionen in den sozialen Netzwerken zur Folge; nicht selten wird nicht nur er, sondern auch seine Familie medial geradezu auseinandergenommen. In einer Folge der TV-Sendung "Christopher Posch – Ich kämpfe für Ihr Recht" trafen sich zum Beispiel zwei Wendler-Fans, die ihr vormaliges Idol auf 40.000 Euro verklagten. Beide warfen Wendler vor, sie bei der Eröffnung seines Cafés betrogen zu haben. Im Anschluss an die Sendung begann der Shitstorm nicht nur auf Wendlers eigenem Facebook-Account, sondern auch auf einer Seite, die seine Gegner eigens zu diesem Zweck erstellt hatten: "100.000 Menschen, die Michael Wendler scheiße finden".

Ähnliches passierte Helene Fischer. Diese blamierte sich ihren Fans zufolge bis auf die Knochen, als sie 2014 für einen VW-Werbespot posierte. Erschwerend kam hinzu, dass im Hintergrund des Clips Fischers Songs zu hören waren. Eine Schlagersängerin und ein VW-Werbespot? Das passte für ihre Fans nun überhaupt nicht zusammen. Die Folge war ein Shitstorm.

Die Presse konnte sich bislang nicht darüber einigen, ob Wendler diverse Social-Media-Plattformen vielleicht ganz bewusst verwendet, um maximal Aufmerksamkeit zu erregen. Jedenfalls versuchen die meisten Schlagerstars, vor allem mit ihrer Musik statt durch Skandale aufzufallen. Helene Fischer zumindest ist karrieretechnisch so gut aufgestellt, dass sie solche PR-Aktionen eigentlich nicht nötig hat. Für Stars wie sie ist Social Media lediglich ein positiver Verstärker – sofern der Umgang damit gekonnt ist. Das bedeutet unter anderem: regelmäßiges Posten und Kommentieren sowie die Fähigkeit, sich auch einmal selbst auf die Schippe zu nehmen. Ein Shitstorm passiert nämlich vor allem dann, wenn zu viele negative Beiträge gelöscht werden, zu viel Angeberei im Spiel ist, Fotos gekünstelt wirken oder auf Kritik mit einem Gegenangriff gekontert wird. Genau richtig macht es zum Beispiel Nachwuchs-Star Vanessa Mai. Sie setzt auf Instagram ihre Jugendlichkeit gekonnt in Szene, erfreut ihre Fans auf Facebook stets mit lieben Ansprachen und brilliert ansonsten mit ihren musikalischen Leistungen.

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