"Er war unfassbar unglücklich"Peggy March: Deshalb starb mein Freund Roy Black wirklich
Niemand wusste, wie nah sie einander standen. Sängerin Peggy March (74) und Kollege Roy Black († 48) waren echte Freunde, teilten über Jahrzehnte Glück und Leid. Jetzt – 31 Jahre nach seinem Tod – bricht sie ihr Schweigen. „Roy war ein lieber Kerl. Aber ich habe immer gefühlt, dass er traurig war. Unfassbar unglücklich“, sagt sie, „er litt schrecklich darunter, dass er keine Rock-’n’-Roll-Stimme hatte und deswegen nicht das machen konnte, was er wollte.“
Roy Black feierte riesige Erfolge mit seinen Schmuseliedern. Mit „Ganz in Weiß“ wurde er 1966 DER Schlagerstar in Deutschland. Über 2,5 Millionen Singles wurden verkauft. Die Frauen lagen ihm zu Füßen. Auch seine Filme „Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut“ oder „Grün ist die Heide“ kamen aus der Romantikecke. Fertig war das Image des Schnulzenkönigs – er hasste es. „Roy war ein großartiger Sänger, ein toller Schauspieler. Und er sah unglaublich gut aus. Für die Kombination bekam er einen Preis nach dem anderen. Dabei wollte er nur raus aus dieser Ecke“, erzählt Peggy, „als er 1991 starb, haben alle in der Branche gesagt: Das musste ja irgendwann so kommen.“ Es ist so traurig.
Roy starb einsam und allein in seiner Fischerhütte. Er hatte fürchterlich getrunken. Bei der Obduktion stellte man fest, dass er drei Promille Alkohol im Blut hatte. „Roy war gut im Training, was den Alkohol anbelangte. Er konnte ihn gut vertragen. Roy und mein verstorbener Mann Arnie haben sich gut verstanden. Er lud ihn ein auf ein ,Klarwasser‘. Die beiden haben die ganze Nacht klare Schnäpse getrunken. Mein Mann war danach richtig krank, Roy ging es wunderbar.“ Der Alkohol half dem herzkranken Sänger, die Schlager-Schmuse-Welt zu ertragen. Doch die Zerrissenheit führte in den einsamen Tod …
Roy Black - Der große Schlagersänger

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