Carolin Reiber – ESC-Debakel: Könnte Helene Fischer Deutschland retten?
Fernsehmoderatorin Carolin Reiber (83) und der Eurovision Song Contest (ESC, Finale am 11. Mai). Während Null-Punkte-Deutschland noch einen leidensfähigen Teilnehmer sucht, hat die Münchnerin mal für Schlager.de ihren Gedanken zum Wettbewerb freien Lauf gelassen. Es fällt auch der Name Helene Fischer …
Carolin Reiber ist Teil deutscher Musikgeschichte, speziell der Volksmusik und des Schlagers. Schließlich hat sie mit zahlreichen Formaten die deutschsprachige TV-Landschaft mit maßgeblich geprägt. "Lustige Musikanten", "Die Volkstümliche Hitparade", "Grand Prix der Volksmusik, "Grand Prix Eurovision de la Chanson", wie der ESC bis 2001 noch hieß. Dem drückte sie besonders ihren Stempel auf. Die Deutschland-Vorentscheide, durch die Carolin Reiber führte: 1979 – mit Thomas Gottschalk. 1980 – wieder mit Gottschalk. 1981 – mit WDR-Journalist Rudolf H. Rohlinger. Vorentscheid 1982 – Starkomponist Ralph Siegel und Sängerin Nicole gewannen schließlich den ESC mit "Ein bisschen Frieden" zum ersten Mal für Deutschland. Zuletzt führte Carolin Reiber 1983 durch den deutschen Vorentscheid.
Wenn Carolin Reiber, die seit 15 Jahren als Kolumnistin des Münchner Merkur immer am Puls der Zeit schreibt, an die glorreich-glamorösen Jahre zurückdenkt, kommt sie ins Schwärmen. "Der Auftritt von Udo Jürgens mit 'Merci, Chérie', zum Beispiel. Er am Piano. Oder Katja Ebstein mit 'Theater'. Das waren unglaubliche Momente." Auch die aktuellen Stars – wie Florian Silbereisen & Co. – spielen im Leben von Carolin Reiber eine Rolle, wie nicht seltene Begegnungen belegen.
Carolin Reiber hat eine Helene Fischer-Empfehlung
Und, überhaupt: Millionen fliegen auf die Stars von heute: Andrea Berg, Roland Kaiser, Howard Carpendale. Und: Helene Fischer. Warum tauchen solche Hochkaräter nicht beim ESC auf? Trauen die sich nicht? Haben die es nicht nötig? Oder werden diese nicht gewollt? Carolin Reiber: "Nun, gut. Eine Helene Fischer. Sie steht ja außer Konkurrenz. Künstler mit so großen Namen haben es doch längst geschafft. Warum sollen diese sich denn dann einem Wettbewerb stellen? Wie jeder Wettbewerb ist auch der ESC ein Sprungbrett für die Karriere. Ich würde überhaupt nicht auf große Namen setzen. Die Bühne würde ich denen überlassen, die noch keiner kennt. Beim Vorentscheid wird ja bereits ausgesiebt: Wer kann künstlerisch etwas? Wer präsentiert sich gut?"
Auch wenn die Aussichten für Deutschland – mit welchem Kandidaten auch immer – wieder in Richtung Ende der ESC-Beliebtheitstabelle gehen – Die Freude am musikalischen Wettstreit ist Carolin Reiber nicht zu nehmen. Reiber: "Wir sind mittlerweile auf den letzten Platz vorprogrammiert. Da kann uns nichts mehr erschüttern."