Er wollte eigentlich Arzt werdenRoberto Blanco: Erst Höhenflug, dann Karriere
Das Talent fürs Showgeschäft wurde ihm in die Wiege gelegt: Roberto Zerquera Blanco kam 1937 in Tunis als Sohn der kubanischen Tänzerin Mercedes Blanco und dem Varieté-Künstler Alfonso Zerquera zur Welt.
Die Mama starb mit 33, da war der Junge gerade zwei Jahre alt. Daher wuchs er in einem Internat bei französischen Nonnen in Beirut auf. Nach der Schulzeit, er sprach mittlerweile fünf Sprachen, begann er in Madrid ein Medizinstudium. Damals dachte Roberto nicht einmal daran, in die Fußstapfen der Eltern zu treten. Doch der Zufall wies ihm 1956 den Weg vor die Kameras und auf die Bühne – es geschah auf dem Flug von Madrid nach Frankfurt. Mit an Bord war Regisseur Alfred Weidenmann. Beeindruckt sah er zu, wie locker dieser gut aussehende junge Mann mit den Stewardessen flirtete. Und der Regisseur bat Roberto um seine Adresse. Kurz darauf kam das Angebot, eine Rolle in „Der Stern von Afrika“ zu übernehmen. „Ich musste ein Foto von mir mit nacktem Oberkörper in Khaki-Hosen einschicken, und schon war ich engagiert“, erinnert sich Blanco an den Wendepunkt seines Lebens. Und das Medizinstudium hängte er an den Nagel. Der Höhenflug über den Wolken hatte ihm eine Karriere in der Showbranche eröffnet.
Von da an ging es rasant weiter: 1957 gewann er als Sänger den ARD-Wettbewerb „Dem Nachwuchs eine Chance“ – und damit seinen ersten Plattenvertrag. Josephine Baker verpflichtete das Talent für ihr Vorprogramm und gab ihm den wichtigsten Rat für seine Karriere: „Wenn du rausgehst, musst du als Sieger rausgehen. Du musst zeigen: Hier bin ich! Immer positiv, immer nach vorn!“ Das beherzigte er und machte gute Laune zu seinem Markenzeichen. Mit Stimmungsliedern wie „Heute so, morgen so“ oder „Ein bisschen Spaß muss sein“ eroberte er die Hitparaden. Auch im TV wurde er zum umschwärmten Dauergast: 1982 hatte „Ein Abend mit Roberto“ 17 Millionen Zuschauer.
Noch heute tritt der charmante Entertainer schwungvoll auf und sagt: „Ich mache weiter, solange es mir Spaß macht.“
Roberto Blanco spricht über den Tod
