Blick in die VergangenheitRoland Kaiser: Als Autoverkäufer war er kein Hit
Er hatte eine grundsolide kaufmännische Lehre absolviert, 1973 in einem Berliner Autohaus angeheuert – und heute kennen wir ihn als den beliebten Schlagerstar Roland Kaiser (69).
Damals, noch mit seinem echten Namen Ronald Keiler, war er als Verkäufer kein Hit. Der Berliner stammte aus einfachen Verhältnissen und arbeitete hart. Aber seine Pflegemutter hatte ihm eingebläut: „Sei ehrlich in dem, was Du tust.“ Diese Aufrichtigkeit stand ihm oft im Weg. „Sagte jemand: ,Ich hätte gerne ein gelbes Auto mit braunen Polstern, dann antwortete ich: Das sieht nicht aus, das können Sie nicht machen“, erinnert er sich heute. Klar, dass das bei seinem Chef nicht gut ankam. Aber genau diesem Job verdankte er seinen späteren Erfolg, denn im Autohaus hatte er eine folgenschwere Begegnung: Er kam dort mit Versicherungsvertreter Lothar Kämpfe ins Gespräch, dessen Bruder Gerhard als Musikproduzent erfolgreich war.
Roland Kaiser behauptete frech über Schlagermusik: „Das ist Trallala, das kann doch jeder.“ Sein Gegenüber forderte ihn heraus: „Dann zeig doch, dass du es kannst.“ Gesagt, getan – der junge Verkäufer bekam einen Termin zum Vorsingen. Im Tonstudio sollte er sich ein Lied aussuchen. Seine Wahl fiel auf „In the Ghetto“ von Elvis Presley. „Mir gefiel die Musik, aber auch der Text, der von Armut handelte.“ Die Leichtigkeit und Unverfrorenheit, mit der er sich dann ans Mikro stellte und mit tiefer, sicherer Stimme sang, überzeugte alle Anwesenden in Sekunden. Am selben Tag noch bekam er einen Vertrag mit einer Plattenfirma. Zwar war ihm seine große Klappe im Nachhinein etwas peinlich, doch letztlich hatte sie ihm den Weg zum Erfolg gewiesen. Bis heute verkauft Roland Kaiser große Träume – aber mit seinen Liedern ist er viel überzeugender als einst mit Autos.
Roland Kaiser: Deshalb ist er eine Schlagerlegende
